Gera. Rico Stein ist Leistungsträger beim HSV Ronneburg, seine Laufbahn begann der 26-Jährige bei Post Gera

Wenn heute Abend 19.30 Uhr in der Werner-Seelenbinder-Halle der SV Hermsdorf und der HSV Ronneburg aufeinandertreffen, dann ist Rico Stein besonders aufgeregt. „Das sind immer knappe Spiele. Jeder weiß, worum es geht in der gut gefüllten Halle. Die Fans hüben wie drüben sorgen immer für tolle Stimmung“, weiß der 26-Jährige, der 2016 vom Post SV Gera zum HSV Ronneburg wechselte. „Sportliche Schritte haben damals zum Vereinswechsel geführt. Mit Post haben wir auch im zweiten Jahr die Rückkehr in die höchste Spielklasse des Freistaats nicht geschafft. Ich hatte aber den Anspruch, wieder Thüringenliga zu spielen. Da lag Ronneburg am nächsten“, verrät Rico Stein, der sowieso die Rivalität zwischen beiden Vereinen abgeflacht sieht. „Die Zeiten haben sich geändert, zumal wir in den letzten Jahren nicht in einer Spielklasse aktiv waren.

Es gibt Ronneburger Handballer, die sitzen in Gera in der Halle und andersherum. Man achtet sich“, sagt der Rückraumwerfer, der bereits mit neun Jahren mit dem Handball begann. Zuvor hatte er sich wie fast alle Jungen beim Fußball ausprobiert, aber schnell erkannt, dass das nichts für ihn war.

Für die Ronneburger läuft es derzeit in der Thüringenliga gut. Mit 8:4 Punkten ist man Tabellensechster, hat aber zwei Spiele weniger ausgetragen als die Spitzenteams. „Am Anfang hatten wir mit den Gegnern etwas Pech, mussten gleich in Suhl und daheim gegen Sonneberg gegen die Titelaspiranten ran, gegen die wir damals chancenlos waren. Aber seit dem Derby-Erfolg in Ziegelheim läuft es besser“, so Rico Stein.

Ziegelheim (20:19), Goldbach/Hochheim (21:17), Mühlhausen (27:21) und Arnstadt/Plaue (30:28) wurden bezwungen. „Das bisher beste Saisonspiel war wohl das gegen Mühlhausen. Mit einem solch deutlichen Sieg hatten wir da nicht gerechnet“, sagt der Student der Dualen Hochschule in Gera.

Auch bei ihm selbst läuft es immer besser. Nach einem im Februar erlittenen Kreuzband- und Meniskusriss hat er sich in Rekordzeit in die HSV-Sieben zurückgekämpft. „Die Sehnsucht nach dem Handball hat mich schneller in die Halle zurückgeführt. Ich war fleißig, hatte ein gutes Reha-Team. Von Woche zu Woche wird es besser, finde ich mehr in den Rhythmus. Die Siebenmeter helfen, mein Selbstvertrauen zu stärken“, sagt der Rechtshänder, der bisher im Spieljahr 13 von 17 Strafwürfen verwandeln konnte.

Gegen Hermsdorf zählt das alles nicht mehr. „Alle Spieler sind fit. Wir haben uns intensiv vorbereitet. Die Akteure kennen sich untereinander. Die Tagesform wird entscheiden. Ganz wichtig sein wird die Abwehrleistung samt der Torhüter“, ist sich Rico Stein sicher.