Klettwitz. Der 23-Jährige, der aus dem Ilmenauer Ortsteil Wümbach stammt, ist nach dem ersten Rennwochenende zufrieden.

Beim coronabedingt verspäteten Saisonauftakt des ADAC GT Masters gehörten Kim-Luis Schramm und sein Teamkollege am vergangenen Wochenende zu den schnellsten Fahrern, doch wurden sie etwas unter Wert geschlagen. Trotzdem war der seit dem 21. Juli 23-Jährige aus dem Ilmenauer Ortsteil Wümbach unterm Strich mit dem Rennwochenende zufrieden.

Zuvor war Kim-Luis Schramm in den letzten Wochen schon drei Mal bei der NLS (Nürburgring Langstrecken Serie) und bei der GT World Challenge Europe in Italien am Start. „In Imola haben wir auf der Pole Position gestanden und die erste von drei Rennstunden auch geführt, doch dann hatten wir erst ein Problem beim Pit Stop und letzten Endes einen Motorschaden. Von den bisherigen vier Rennen sind wir drei Mal aus der ersten Reihe gestartet. Das ist, glaube ich, nicht so schlecht. Allerdings fehlte uns bisher das Rennglück.“

Nur Platz 25 nach dem ersten Qualifying

Das lief nun beim ersten von sieben Rennen der „Liga der Supersportwagen“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit genau andersherum. Für den Lauf am Samstag hatte man im für die Startpositionen entscheidenden Qualifying total verpatzt, sodass es im 33 Fahrzeuge umfassenden Feld nur zum enttäuschenden 25. Platz reichte. Im Rennen lief es dann zunächst jedoch wie am Schnürchen. Aus der Startrunde kehrte Schramm bereits auf dem 13. Platz zurück und verbesserte sich danach um weitere Positionen.

Nachdem Schramm den Audi R8 LMS des Meisterteams von 2016, dem Team Montaplast by Land-Motorsport, an seinen Teamkollegen Christopher Mies aus Heiligenhaus in Nordrhein-Westfalen übergeben hatte, drang der damalige Champion als Fahrer bis auf Rang vier vor und kämpfte sogar um einen Podiumsplatz. Dabei hatte er allerdings eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug, wofür er eine Strafe erhielt und man so nur auf Rang 26 gewertet wurde.

Punkte für die Meisterschaft

Am Sonntag kam dann, wenn man so will, die Erlösung, indem Christopher Mies vom siebenten Startplatz aus ins Rennen ging und Kim-Luis Schramm den Ingolstädter GT-Boliden auf Rang sechs in Ziel brachte. Allerdings gestaltete sich das Rennen zäher, denn insgesamt gab es nicht allzu viele Überholmanöver.

Kim-Luis Schramm.
Kim-Luis Schramm. © Thomas Horn

„Platz sechs ist aber kein schlechtes Ergebnis. Wir haben immerhin ein paar Punkte für die Meisterschaft mitgenommen, darauf lässt sich für die weitere Saison aufbauen. Wir wollen mit dem bisher sehr erfolgreichen Team an die Leistungen der letzten Jahre anknüpfen und wenn es geht, um die Meisterschaft mitkämpfen“, sagt Schramm.

Da das Feld aber extrem ausgeglichen ist und es um Nuancen geht, findet Kim-Luis Schramm, dass auch ein Platz unter den Top 5 schon ein Erfolg wäre. Außerdem fährt er noch in der Junior-Meisterschaft, in der er gern den Titel holen würde. In seinem Debütjahr 2018 wurde er in dieser Elfter und setzte im vorigen Jahr im ADAC GT Masters aus. „Im vorigen Jahr bin ich die Nürburgring Langstrecken Serie sowie GT World Challenge Europe gefahren, denn ich wollte alles mit einem Team machen. In diesem Jahr fahre ich nun mit drei verschiedenen Teams in drei verschiedenen Serien, aber das ist alles easy“, erklärt er dazu.

Herz schlägt für den Sachsenring

Als Thüringer hat Schramm mit dem Lausitzring, dem Sachsenring und Oschersleben drei Heimrennen im Osten Deutschlands im Rahmen des ADAC GT Masters, wobei sein Herz am meisten für die Berg- und Talbahn Sachsenring schlägt. „Dort habe ich mich immer am wohlsten gefühlt und hatte dort schon schöne Erfolge.“

Zum Beispiel feierte er auf dem Sachsenring in seinem GT-Masters-Debütjahr 2018 am Samstag seinen ersten GT-Masters-Podestrang. In einem Mercedes-AMG GT3 des Teams Zakspeed BKK Mobil Oil Racing fuhr er zusammen mit seinem damaligen Teamkollegen Nicolai Sylvest aus Dänemark auf Rang zwei.

In diesem Jahr wird der Sachsenring vom 2. bis 4. Oktober die vierte von sieben Stationen des ADAC GT Masters sein und damit nicht, wie im vor Corona geplanten Kalender, das Finale. Der lokale Veranstalter bemüht sich derzeit, damit seitens der Behörden zumindest im Zuschauerbereich Fans zugelassen werden.

Zum Geisterrennen ohne Zuschauer auf dem Lausitzring sagte Kim-Luis Schramm: „Die Situation war wie bei einem Testtag. Niemand war da, außer die Teams. Das war halt blöd für alle. An die Maskenpflicht habe ich mich schon gewöhnt, denn ich bin schon vier Rennen in diesem Jahr unter diesen Bedingungen gefahren, aber ohne Zuschauer fehlt einem was.“