Jena/Erfurt. Der Erfurter Drittligist leiht das Science-City-Urgestein, das in der Pro A kaum noch zum Zug kam, bis Saisonende aus.

Am Samstag stand Jan Heber beim knappen Heimsieg von Science City Jena gegen Schwenningen sechseinhalb Minuten auf dem Feld. Es waren seine vorerst letzten sechseinhalb Minuten für die Jenaer. Heber, trotz seiner erst 22 Jahre ein Science-City-Urgestein, das alle Nachwuchsmannschaften im Verein durchlaufen hat, wird bis zum Saisonende an die Basketball-Löwen Erfurt, die eine Liga unter den Jenaern spielen und derzeit Tabellenletzter sind, ausgeliehen.

Heber soll Erfurts Spielmacher Price entlasten

„Ich denke, der Schritt ist in der aktuellen Situation für mich der richtige“, sagte Heber. Diese aktuelle Situation, der Versuch der Jenaer, angeführt von starken US-Amerikanern die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen, bot Heber beim Tabellendritten der Pro A zuletzt nur Kurzeinsätze. „Ich will in Erfurt den nächsten Schritt machen und dem Team weiterhelfen.“

Bei den Erfurtern, die die Playoffs der besten acht Teams der Pro B Süd noch nicht abgeschrieben haben, soll der „Combo-Guard“ (kann Point Guard und Shooting Guard spielen) sofort Verantwortung übernehmen und Aufbauspieler Ricky Price entlasten. „Für uns ist diese Situation ein Glücksfall. Jan wird eine wichtige Rolle als Leistungsträger einnehmen, er kann gemeinsam mit Ricky spielen oder sie wechseln sich ab, wir sind mit ihm auf jeden Fall deutlich variabler aufgestellt“, freute sich Erfurts sportlicher Leiter Florian Gut, dessen Team zuletzt gegen Hanau nur sieben Spieler zur Verfügung hatte – auch weil Price wegen Überlastung angeschlagen fehlte –, über die Verstärkung aus der Nachbarstadt.

Debüt wohl schon am Mittwoch bei Bayern München II

Der Jenaer Lehramtsstudent trainierte am Montag zum ersten Mal mit seiner neuen Mannschaft und soll, da er „voll im Saft“ steht, bereits am Mittwoch beim Auswärtsspiel der Löwen bei Bayern München II sein Debüt geben.

Weil sich die Erfurter von Leon Hoppe getrennt haben und das Transferfenster am 31. Januar schließt, sucht der Verein kurzfristig noch eine weitere Verstärkung auf der Forward-Position. „Am besten jemand, der das Team durch seine Emotionalität mitreißen kann“, wünscht sich Löwen-Geschäftsführer Matthias Herzog, das mit Heber und einem möglichen weiteren Neuzugang ein Ruck durch die Mannschaft geht, die seit acht Spielen sieglos ist.