Thomas Rudolph über Ausnahmekönner auf dem Platz.

Natürlich hat es nicht erst das epochale Wimbledon-Finale vom Sonntag gebraucht, um festzustellen, wie glücklich sich die heutige Generation schätzen kann, Zeuge der zwei Weltklasse-Tennisspieler Roger Federer und Novak Djokovic zu sein.

Doch das Endspiel in London hat einmal mehr gezeigt, dass Alter auch im Sport relativ ist und schon gar nicht vor Leistung schützt. 37 Jahre ist der Schweizer, 32 der Serbe. Nimmt man Rafael Nadal mit seinen 33 Lenzen noch hinzu, ergibt sich ein wunderbarer Widerspruch zur gerade im Sport so oft behaupteten Aussage, jung sei nicht immer, aber fast ausschließlich besser.

Es ist aber kein Zufall, dass dieses ikonische Trio die Tennis-Szenerie seit Jahren bestimmt. Neben einem in die Wiege gelegten Talent haben alle eines, was sie zum Besten der Welt macht. Federer verfügt über das variantenreichste Spiel der Tour, Djokovic gilt als bester Return-Spieler, Nadal kann wie kein anderer kraftvolle Topspins mit Winkelspiel mischen. Vor allem aber sind alle drei Perfektionisten, die auch neben dem Platz mit präziser Körperbehandlung punkten.

Zieht man den Vergleich zum Fußball heran – den die Tennis-Asse übrigens auf ihre Art und Weise auch lieben – kommt schnell die Parallele zu Lionel Messi und Cristiano Ronaldo ins Gedächtnis. Die oben beschriebenen Eigenschaften treffen auch auf sie zu. Das Duo scheint mit 32 bzw. 34 Jahren ebenfalls dem Trend zu trotzen. Seit Jahren stehen sie für höchste Qualität, stellen selbst im reifen Alter neue Rekorde auf.

Sportfans aus aller Welt werden dank ihnen von einer goldenen Generation sprechen können, die sie live miterlebt haben. Und auch wenn das Karriereende sich bei allen nähert, kann man nur hoffen: bleibt dem Sport noch lange treu.