Dirk Pille über die Tour de France.

Nur der Tour-Direktor wurde bei der Frankreich-Rundfahrt „erwischt". Die Corona-Tests aller Fahrer blieben drei Wochen lang negativ. Ein positives Beispiel wie auch in Pandemie-Zeiten große Sportereignisse durchgeführt werden können.

Andere Sportarten , vor allem der Profifußball, hatten es in den Wochen zuvor gezeigt. Konsequentes Einhalten von Hygieneregeln kann die Seuche abwehren. Den Athleten und ihren Teams bleibt in diesen Tagen ohnehin nichts anderes übrig, als gnadenlos Disziplin zu zeigen. Ohne Mundschutz, Reihentests und die nötige Isolation platzt die Blase. Und nur die sichert aktuell den Berufssportlern über TV-Übertragungen mit Sponsorenlogos den Lebensunterhalt.

Dass sich die Fans nicht völlig auf Abstand halten lassen, dürfte wohl jedem klar sein. Bei der Tour de France wurden gelegentliche Ausbrüche von Begeisterung „politisch“ hingenommen. So wie das übrigens zuletzt auch beim Fußballspiel von Rot-Weiß Erfurt in Sandersdorf auf den Stehplätzen in der Provinz der Fall war. Wer unbedingt ohne Maske jubelt, kennt inzwischen sein Lebensrisiko. Doch der Spagat zwischen Normalität und Gesundheitsgefahr wird, ja er muss, weitergehen. Ob Sport oder Wirtschaft – ein erneuter totaler Stillstand ist nicht mehr bezahlbar.

Positive Dopingproben gab es zwischen Nizza und Paris übrigens nicht. Ob die Tour de France aber wirklich eine saubere war, bleibt offen. Eigentlich so wie immer.