Axel Lukacsek über die Probleme bei Hertha BSC Berlin

Auf dem Fußballplatz gibt es in der Regel einen Gewinner und einen Geschlagenen. Selbst bei einem Unentschieden lassen sich Argumente für die eine oder andere Richtung finden. Die nun an die Öffentlichkeit geratene Generalabrechnung von Jürgen Klinsmann nur 15 Tage nach seinem überraschenden Rücktritt bei Hertha BSC hinterlässt dagegen nur Verlierer.

Der ohnehin sportlich taumelnde Fußball-Bundesligist liegt nun fürs Erste am Boden. Und Klinsmann selbst hat ein klassisches Eigentor geschossen. Schon die Art und Weise seiner Demission – verkündet via Facebook – sorgte für Kopfschütteln. Nun sogar einzelne Spieler als zu alt, als satt und ohne Mehrwert oder Fehleinkauf zu brandmarken, ist ein schlechter Stil. Vor allem von Klinsmann. Jemandem an der Seitenlinie also, der als Trainer keine wirklichen Erfolge vorzuweisen hat.

Beschädigt ist ebenso Hertha-Manager Michael Preetz. Denn bei aller Schärfe der Anschuldigungen liegt die Vermutung nahe, dass nicht sämtliche Vorwürfe völlig aus der Luft gegriffen sind. Denn warum um alles in der Welt versucht der Hauptstadt-Klub seit Jahren vergeblich, endlich zu einem europäischen Top-Verein aufzusteigen? In Berlin ist man in diesen Tagen schon so weit gekommen, dass gar der Aufsteiger 1. FC Union in der Tabelle vor der Hertha dasteht.

Vor allem aber Jürgen Klinsmann hat sich keinen Gefallen getan. Wenn er in der Bundesliga schon keinen guten Stand hatte, so dürfte er hier auf absehbare Zeit wohl keine Zukunft haben.