Dirk Pille über den Sinn der Sport-Investitionen in Oberhof.

Neid muss man sich erarbeiten. Und geschafft wurde in Oberhof in den letzten Jahren schier unaufhörlich. Zig Millionen flossen aus staatlichen und privaten Kassen in die Kleinstadt auf dem Rennsteig – in Sportstätten, Hotels, Infrastruktur.

Das rief auch Kritiker auf den Plan. Doch Ramelow mit Walter Ulbricht zu vergleichen, wirkt aus der Zeit gefallen. Thüringens Regierung will seinen Leuchtturm im Wald. Und das „Grüne Herz“ kann ihn als Werbeträger weltweit brauchen.

Der Leistungssport ist dabei neben Wandern und Skilaufen die Nummer eins der Gründe, wenn es um einen Besuch in Oberhof geht. Mit der Doppel-WM kann der Freistaat auf allen Kanälen auf sich aufmerksam machen. Zwei Wochen Rodeln und Biathlon – das ist eine unbezahlbare PR-Kampagne.

Aber nicht nur deshalb sind die Modernisierungen von Rennschlittenbahn, Biathlon-Arena und Skisprungschanzen eben kein rausgeschmissenes Geld. Es ist eine Investition in die Zukunft. Oberhof hat nun die modernste Rodelbahn der Welt, ist für die nächsten 20 Jahre auf dem Stand der Technik. Über den Biathlon-Weltcup ein paar hundert Meter weiter wird künftig nicht mehr diskutiert. Dazu kommt die Nachhaltigkeit der Anlagen mit den modernsten Möglichkeiten der Energiegewinnung, die bald auch die Oberhofer versorgen sollen.

Es fließt also wieder Geld zurück durch die jetzt verbauten Millionen. Durch die WM wird mit einem Tourismus-Umsatz von 30 bis 40 Millionen gerechnet. Euros, die nicht nur in Oberhof ausgegeben werden.