Steffen Eß über die nicht enden wollenden Querelen im Thüringer Fußballverband.

Neue Woche, das nächste Nachspiel. Thüringens Fußball wandelt weiter zwischen Angst und Zerwürfnis. Die Kluft ist größer geworden, nachdem der FC Gebesee vornweg marschiert ist und stellvertretend für weitere 21 Beschwerden an den Säulen des Thüringer Fußballverbandes gewackelt hat.

Der Verband startet den Gegenangriff. Ist das Ringen ums Recht der rechte Weg? Das Sportgericht des Thüringer Fußballs stützt den Verein aus dem Landkreis Sömmerda. Es teilt in seinem Urteil sämtliche Bedenken, die Gebesee mit seiner Beschwerde gegen die Saison-Annullierung vorträgt.

Es ist genauso seine Auffassung von Fair Play, alle gleich zu behandeln und keine Ausnahme zu schaffen. Der TFV-Vorstand sieht die Sache anders. Mit der gestrigen Ankündigung, die nächste Instanz anzurufen, zweifelt er nicht zuletzt die Befugnisse des eigenen Sportgerichtes an, einen Beschluss des Verbandstages für unzulässig erklären zu dürfen.

Und die Fußball-Vereine in Thüringen? Der eine oder andere mag in der Furcht um den Saisonstart langsam die Vernunft anzweifeln. Knapp zwei Wochen sind seit dem Außerordentlichen Verbandstag ins Land gegangen. Und die Klubs wissen nicht, auf welcher Grundlage eine neue Spielzeit anlaufen kann. Wenn überhaupt.

Jeder Gang vor Gericht birgt die Gefahr einer Verlängerung. Das Hin und Her im Thüringer Fußball scheint sich nun zum Gezerre zu entwickeln, unbedingt Recht behalten zu wollen. Zu lange geht die Debatte schon, als dass es noch irgendeinen Gewinner geben könnte. Verloren aber ist schon viel: Vertrauen.