Leinefelde. Der SC Leinefelde hat das Eichsfeld-Derby gegen den SV GW Siemerode in der Fußball-Landesklassen-Staffel 2 gewonnen. Die Hausherren siegten 3:1.

„Derbysieger, Derbysieger“, skandierten die Fans des SC Leinefelde nach dem Abpfiff: Ihr Team hatte sich im Eichsfelder Fußball-Landesklassen-Prestigeduell soeben auf dem eigenen Kunstrasenplatz nach Rückstand noch mit 3:1 (1:1) gegen den SV Grün-Weiß Siemerode durchgesetzt. Kein Wunder, dass nicht sich nur die Leinefelder Spieler, sondern auch Trainer Steven Geller gut gelaunt auf den Weg zum singenden Anhang machten.

Geller hat den richtigen Riecher

Geller hatte bereits vor dem Anpfiff „ein gutes Gefühl“, und mit seiner Einschätzung lag Leinefeldes Übungsleiter richtig. Seine Mannen verdienten sich den fünften Saisonsieg vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit. „Da waren die bissiger als wir“, gestand Siemerodes Spielertrainer Karsten Wellmann, der nach 77 Minuten und damit kurz nach dem 1:2-Rückstand aus Sicht der Gäste in die Partie kam.

Die Gastgeber starteten vor 79 Zuschauern auf eigener Anlage recht schwungvoll, auch wenn nicht alle Abspiele zunächst den richtigen Adressaten fanden. Mit Benjamin Rybicki und Julius Braun hatte Geller zwei körperlich robuste Angreifer aufgeboten, und das hätte sich bereits nach acht Minuten beinahe bezahlt gemacht: Rybicki setzte sich energisch gegen Siemerodes Dominik Lukac durch und legte auf seinen Sturmkollegen Braun zurück, doch dieser zielte zu hoch.

Taubert köpft Siemerode in Führung

Bei den Grün-Weißen gab Kevin Taubert den Stoßstürmer und bewies erstmals nach einer guten Viertelstunde seine Gefährlichkeit: Der Kopfball von Siemerodes Torjäger flog jedoch nach einer Ecke knapp links vorbei (16.). 14 Minuten später hatte Taubert dann beim Kopfstoß das perfekte Timing. Nach einer Freistoßflanke von Cristian Todericiu nickte er den Ball über Leinefeldes Keeper Patrick Reimann hinweg zu seinem zehnten Saisontreffer ins Netz (30.).

Die Führung des Auswärtsteams, das vor dem Derbyduell in der Fremde in dieser Spielzeit noch unbesiegt war, sollte indes nicht lange Bestand haben. Einen Siemeröder Ballverlust auf ihrer linken Seite nutzten die Leinefelder eiskalt aus.

Burghardt bereitet vor, Gebhardt schließt ab

Jonas Burghardt, der in der zweiten Halbzeit eine enorm starke Partie ablieferte, schickte Marco Gebhardt punktgenau, und der setzte seine Dynamik ein und schloss auch im Tempo gegen Torwartroutnier Mathias Weilandt, der Stammkeeper Christoph Tauber vertrat, gekonnt zum 1:1 ab (36.).

„Vielleicht läuft das Spiel anders, wenn wir mit dem 1:0 in die Halbzeit gehen. Das Gegentor ist viel zu leicht gefallen“, ärgerte sich Wellmann nach dem Abpfiff.

Im zweiten Durchgang waren die Leinefelder stärker, weil aktiver, ohne jedoch anfangs wirklich zwingend zu sein. Das 2:1 (73.) war verdient, aber glücklich in der Entstehung: Burghardts Außenristpass in die Mitte verlängerte der bis dahin bärenstarke Innenverteidiger Lukac über Weilandt hinweg in die eigenen Maschen.

Küntzelmann macht den Gnabry

Die Siemeröder versuchten zwar nun, mehr Wucht in der gegnerischen Hälfte zu entwickeln, blieben aber harmlos. Mit dem 3:1, das Rick Küntzelmann nach abgewehrtem Freistoß und überlegtem Pass von Burghardt erzielte (87.), war das Derby entschieden. Küntzelmann jubelte anschließend mit einer Rührbewegung, die man von Bayern Münchens Serge Gnabry kennt.

„Unser Sieg ist aufgrund der Spielanteile und Chancen hochverdient“, freute sich Leinefeldes Coach Geller.