Glasgow. Stunden nach Silber für die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye gehört die große Bühne bei der Hallen-WM der internationalen Elite. Eine deutsche Hochspringerin schnuppert an einer Medaille.

US-Sprintstar Noah Lyles hat bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow den Titel im Sprint über 60 Meter verpasst.

Fünf Monate vor den Olympischen Spielen in Paris musste sich der 26-Jährige bei den Titelkämpfen in Glasgow in 6,44 Sekunden seinem Landsmann Chris Coleman geschlagen geben. Der war drei Hundertstelsekunden schneller und kam in Weltjahresbestleistung ins Ziel. Dritter wurde der Jamaikaner Ackeem Blake in 6,46 Sekunden.

Der Münchner Aleksandar Askovic, der im Vorfeld mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte, hatte sich in einer Tausendstel-Entscheidung für das Halbfinale qualifiziert. Dort belegte er nach 6,66 Sekunden insgesamt den 18. Platz.

Der zweimalige Olympiasieger Ryan Crouser (USA) gewann nach Silber vor zwei Jahren diesmal mit 22,77 Metern die Goldmedaille im Kugelstoßen.

Honsel Vierte im Hochsprung

Im Hochsprung siegte die Australierin Nicola Olyslagers mit 1,99 Metern vor Titelverteidigerin Jaroslawa Mahutschich (Ukraine), die 1,97 Meter überquerte.

Die deutsche Hallen-Meisterin Christina Honsel (Wattenscheid) schnupperte an einer Medaille und wurde mit Saisonbestleistung von 1,95 Metern Vierte. Nur einmal sprang die 26-Jährige höher. „Ich habe mit der Medaille geliebäugelt, ich hatte mir schon gedacht, dass mit 1,97 Metern Bronze drin ist“, sagte Honsel. „Jetzt habe ich die 1,95 Meter bestätigt, aber ich hatte mir 1,97 Meter vorgenommen – das ist die Olympia-Norm, die hätte ich hier gerne abgehakt, auch wenn es für die Olympia-Qualifikation im World Ranking für mich sehr gut aussieht.“

Stunden zuvor hatte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye mit Silber die erste deutsche Medaille bei Hallen-Weltmeisterschaften seit 2018 gewonnen. Der 25-jährigen Mannheimerin hatte nach der Bestleistung von 20,19 Metern nur die Winzigkeit von drei Zentimetern auf einen überraschenden Sieg gefehlt. Der DLV ist bei den bis Sonntag dauernden Titelkämpfen in Schottland mit nur sieben Athleten am Start.