Glasgow. Seit einigen Wochen besteht ein Doping-Verdacht gegen die deutsche Läuferin Sara Benfares, nun auch gegen ihre Schwester. Auch bei der Leichtathletik-WM in Glasgow wird darüber gesprochen.

Nach den Doping-Vorwürfen gegen die deutschen Läuferinnen Sofia und Sara Benfares hat der Deutsche Leichtathletik-Verband bei den Hallen-Weltmeisterschaften seine Haltung bekräftigt.

„Das ist selbstverständlich das, was auch bei uns eingeschlagen hat wie eine Bombe. Wir sind natürlich da sehr betroffen“, sagte Leistungssport-Vorstand Jörg Bügner der ARD-„Sportschau“ in Glasgow. „Und natürlich ist unsere Strategie dann nach wie vor klar. Wir stehen hundertprozentig für den Anti-Doping-Kampf, für einen sauberen und fairen Sport. Und das hat natürlich bei uns auch tiefe Spuren hinterlassen, das muss man ganz klar sagen.“

Die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada hatte gegen beide Schwestern ein Verfahren eingeleitet. Bei den beiden wurde demnach bei Kontrollen das Blutdopingmittel Epo festgestellt. Ein Urteil in diesem Fall steht bislang aus.

Der DLV hatte im Jahr 2011 das Ergebnis- und Disziplinarmanagement von Trainings- und Wettkampfkontrollen und damit die Prüfung und Verfolgung von Dopingverstößen in der deutschen Leichtathletik an die Nada als unabhängige Instanz übertragen. „Da sind hochkompetente Menschen am Werk“, sagte Bügner. Deshalb werde man den Fall nicht kommentieren, „weil das wäre im Prinzip eine Vorverurteilung“.

Grundsätzlich und ohne direkten Bezug auf das laufende Verfahren betonte Bügner für den Anti-Doping-Kampf, dass es keine hundertprozentige Sicherheit geben könne, wenn „kriminelle Energien“ vorhanden seien. „Es scheint das Anti-Doping-System, das Prüfverfahren zu greifen, das sollte uns ja auch positiv stimmen“, sagte Bügner. „Da wäre es wahrscheinlich wünschenswert, dass noch mehr Kontrollen stattfinden, um das Netz ein bisschen dichter zu machen.“

Sara Benfares' Vater Samir, der auch Trainer der Schwestern ist, hatte in einem Bericht eines französischen Portals erklärt, bei seiner Tochter sei Knochenkrebs diagnostiziert worden. Die positive Probe sei auf die dringende Einnahme von Medikamenten zurückzuführen. Aufgewachsen sind die Geschwister nahe Paris. Sie starten aber für Deutschland.