Glasgow. Nach Silber von Kugelstoßerin Ogunleye fehlt dem Deutschen Leichtathletik-Verband bei der Hallen-WM in Glasgow nur ein Zentimeter zum zweiten Edelmetall. Im Hürden-Sprint gibt es einen Weltrekord.

Weitspringerin Mikaelle Assani hat bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow die Bronzemedaille im Weitsprung nur um einen Zentimeter verpasst. Die 21-Jährige musste sich im letzten Finalabschnitt der Leichtathletik-Titelkämpfe mit 6,77 Metern als Vierte einreihen. Der Titel ging an die amerikanische Favoritin Tara Davis-Woodhall mit 7,07 Metern vor ihrer Teamkollegin Monae' Nicols mit 6,85 Metern.

Dritte wurde die Spanierin Fátima Diame, die einen Zentimeter weiter als Assani sprang. Mit ihrer Bestleistung von 6,91 Metern in diesem Jahr wäre die Athletin aus Baden-Baden Zweite geworden. Die deutsche Olympiasiegerin Malaika Mihambo hatte die Titelkämpfe in Schottland in der Einstimmung auf den Olympia-Sommer ausgelassen. Sie bereitet sich aktuell im Trainingslager vor.

Weltrekord zum Abschluss

Über 60 Meter Hürden bejubelte Devynne Charlton von den Bahamas in 7,65 Sekunden bei ihrer Goldmedaille einen Weltrekord. Die Niederländerin Femke Bol führte einen Tag nach ihrem Sieg in Weltrekordzeit im Einzelrennen über 400 Meter auch die Staffel über 4 x 400 Meter zum WM-Titel.

Zwei Siege über 400 Meter glückten auch dem Belgier Alexander Doom mit der Staffel und im Einzelrennen. Beim zweitplatzierten Team aus den USA lief Sprintstar Noah Lyles mit. Er wollte sich mit seinem Auftritt für das Quartett über 4 x 400 Meter für die Olympischen Spiele empfehlen. Über 100 Meter ist er ohnehin gesetzt. Der Sieg im Siebenkampf ging an den Schweizer Simon Ehammer mit der Weltjahresbestleistung von 6418 Punkten.

Duplantis startet mit Schwierigkeiten

Im Stabhochsprung erwischte der schwedische Dauersieger Armand Duplantis einen zähen Start. Der Weltrekordler, dessen Rekordhöhe bei 6,23 Metern liegt, überquerte die 5,85 Meter erst im dritten Versuch. Am Ende verteidigte der 24-Jährige seinen Titel von 2022 erfolgreich. Er übersprang 6,05 Meter als Weltjahresbestleistung. Beim Weltrekordversuch über 6,24 Meter scheiterte der Schwede.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband hatte zu den Titelkämpfen nach Großbritannien nur ein Mini-Aufgebot entsendet. Für das Highlight aus deutscher Sicht sorgte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye mit Silber. Es war die erste deutsche Medaille bei Hallen-Weltmeisterschaften seit 2018.