Der erste Spieler hat das schlingernde Wacker-Schiff verlassen. Jan Löhmannsröben wechselt zu Preußen Münster.

Nordhausen.

Der Ausverkauf hat begonnen: Mit Jan Löhmannsröben verließ der erste Spieler den finanziell schwer angeschlagenen Fußball-Regionalligisten Wacker Nordhausen. Der Mittelfeldspieler, der erst im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern zu den Südharzern zurückgekehrt war, schließt sich bis zum Saisonende dem Drittligisten Preußen Münster an. Ein sofortiger Wechsel war möglich, nachdem die Nordhäuser seit Oktober kein Gehalt gezahlt und am 9. Dezember beim Amtsgericht Mühlhausen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hatten.

„Jan ist genau der Spielertyp, der uns in der derzeitigen Situation guttun wird. Er will unbedingt zurück in die 3. Liga und nochmal voll angreifen. Er soll und kann wichtige Impulse innerhalb der Mannschaft setzen“, sagt Münsters Sport-Geschäftsführer Malte Metzelder über seinen Neuzugang. Löhmannsröben selbst verspricht, „mit Herzblut und Leidenschaft alles reinzuhauen, damit wir eine erfolgreiche Rückrunde spielen“. Nach der ersten Halbserie rangieren die Preußen auf dem vorletzten Tabellenplatz - mit fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Nur Carl Zeiss Jena ist noch schlechter.

Bei seinem halbjährigen Gastspiel in Nordhausen ist Löhmannsröben nicht glücklich geworden. Er kam lediglich auf elf Einsätze (ein Tor) und war nicht die erhoffte Verstärkung. Im Oktober wurde er gemeinsam mit Jan Glinker und Sebastian Heidinger sogar suspendiert und in die Oberliga-Mannschaft verbannt. Ein Kapitel, das der 28-Jährige in Münster vergessen machen möchte: „Hier hat man sich noch lange nicht mit der Regionalliga abgefunden. Wenn wir immer einen Meter mehr laufen als der Gegner und unser ganzes Herz reinwerfen, wird das auch noch eine erfolgreiche Saison“, hat er den Klassenerhalt fest im Visier.