56 Motocross-Piloten kämpfen beim Saisonauftakt in Hamma mit Hindernissen und schwerem Boden. Harte Arbeit für Fahrer und Organisatoren.

Binnen weniger Tage verwandelte sich die gut präparierte Naturrennstrecke in Hamma in eine Schlammgrube. Der Regen hatte ganze Arbeit geleistet. Und für reichlich schlaflose Stunden bei den Verantwortlichen gesorgt. Am Abend vorm Renntag hatten sie sich nochmals zusammengesetzt, beraten und entschieden. „Wir haben gegrübelt, ob wir die Veranstaltung absagen oder nicht. Wir haben uns letztlich für eine Durchführung entschieden. Wir haben Piloten dabei, die reisen 400 Kilometer an, da kann ich abends nicht mehr absagen“, erklärte Rennleiter Jan Hoffmann, der mit seinem Team ganze Arbeit leistete.

Selbst kleinere Rückschläge brachten das Team des Südharzer MSC Nordhausen nicht aus dem Konzept. So musste bereits am Freitag das etwas höher gelegene Fahrerlager geschlossen werden. Die anreisenden Teams nutzten die Flächen entlang der Plattenstraße, wo sich auch das Unternehmen der Gebrüder Aurin befindet. „Ich habe freitags bei ihnen angerufen und angefragt, ob sie die Container wegräumen könnten. Sie hatten schon alles in die Wege geleitet. Der ganze Ort hat uns super unterstützt“, sagte Hoffmann. Kleiner Wermutstropfen: Nicht alle der gemeldeten 80 Piloten kamen. Einige riskierten die Anfahrt nicht, andere entschieden nach dem Training nicht mehr anzutreten. So kämpften sich bei der 3. Auflage des EnduroXCross Am Weinberg insgesamt 56 Piloten in vier Klassen über eine mit Hindernissen gespickte Schlammstrecke.

Die Renndistanz betrug 1.800 Meter, ausgetragen wurden jeweils zwei Läufe, in denen die Piloten versuchen mussten, so viele Runden wie möglich zu absolvieren. Die Hindernisse aus Baumstämmen, Autos, Autoreifen oder Steinen machten die Aufgabe nicht einfacher. So mussten die Streckenposten ordentlich mit anpacken, um die steckengebliebenen Piloten mit ihren Maschinen zu befreien. Als Schlüsselstelle erwies sich das „Triple X“ mit drei Kreuzen aus Baumstämmen, wo es sich immer wieder staute.

Bei den Youngstern in der E1 beendeten Garry Dittmann und Leonard Heck (beide Südharzer MSC) das Rennen auf den Plätzen zwei und drei. Dittmann fährt seit drei Jahren Motorrad, kommt aus Erfurt und gehört zu den Neulingen im Verein. „Ich bin in die Jugendförderung des ADAC Hessen-Thüringen aufgenommen wurden und habe mich dem Verein angeschlossen. Sie haben hier einfach eine super Strecke“, erklärte der 15-Jährige, der sich von den Bedingungen begeistert zeigte.

Ebenso für Heck, der den ersten Lauf noch „relativ anstrengend“ fand, den zweiten „als deutlich besser“ bezeichnete. „Der Boden hat Luft bekommen und man ist vorangekommen. Das hat dann Spaß gemacht“, berichtete der 17-Jährige. Etwas haderte der Auszubildende zum Konstruktionsmechaniker mit Rang drei. „Es hätte besser sein können. Ich hoffe, es wird in den nächsten Rennen noch besser.“ Der Siegerpokal ging an Paul Erik Huster. In der E2 siegte Markus Schmidt vor Stefan Freiberg (Südharzer MSC Nordhausen) und Justin Tannen.

Südafrikaner Profi siegt mit Schwierigkeiten

Für richtig viel Spannung war in der Klasse E3 gesorgt. Eine Augenweide für die Zuschauer war das Duell der Favoriten – Blake Gutzeit (Südafrika) und Tim Apolle (Billroda). „Sie waren eine Klasse für sich. Beide fanden die Veranstaltung top und haben sich sehr gefreut“, sagte Organisator Hoffmann. Für Gutzeit war die schlammige Rennstrecke eine echte Herausforderung. „Er kennt aus Südafrika keinen Schlamm. Für ihn war der erste Lauf sehr schwierig und anstrengend. Das heißt schon was, eine Strecke auf die Beine zu stellen, die für die Profis schwierig ist.“ Platz drei belegte Kevin Rambow (Harztor).

Bei den Senioren durften sich Olaf Rische, Marcel Gebhardt und Maik Weber über die originellen Pokale freuen. Die drei Erstplatzierten erhielten Buddelflaschen, die mit – trockener -- Südharzer Erde gefüllt waren.