Niederzimmern. Nach Monaten des Wartens ist das Thüringer Straßenmotorrad-Rennsportteam zurück auf der Strecke.

Die Corona-Krise ist auch am „TGRT.racing“-Team aus Niederzimmern nicht spurlos vorbeigegangen. Bis Ende Mai stand noch nicht fest, wann und ob die zwei Fahrer überhaupt in diesem Jahr Rennluft schnuppern dürfen.

Glücklicherweise führten die landesweiten Lockerungen auch bei Rennveranstaltungen zu praktikablen Lösungen. So nahm Fahrer Kevin Michel an einem Testtraining auf dem Lausitzring teil. Für den 31-jährigen in der Schweiz lebenden Michel, der sich im Frühjahr noch einer Operation am Unterarm unterzogen hatte, war es der erste Kontakt mit seiner Yamaha R6 seit Monaten der Abstinenz. Schritt für Schritt feilten Kevin Michel und Teammanager Julian Herrgesell an den Einstellungen und spulten ihr geplantes Testprogramm ab. Und das mit sehr vielversprechenden Resultaten.

Zu diesem Zeitpunkt war die geplante IDM-Saison noch nicht bestätigt – anders als beim zweiten Fahrer im Team, Colin Sperschneider aus Königsee. Der elfjährige Neuling im Team startet im ADAC-Mini-Bike-Cup. Erste Station des Cups war die Kartbahn in Bopfingen. Der „TGRT.racing“-Novize kam super ins Wochenende und konnte sich auf seiner Honda NSF 100 stetig steigern. In der Qualifikation behauptete er sich gut gegen seine Mitstreiter und konnte den vierten Startplatz für die Rennen herausfahren. Mit etwas Aufregung ging es in die Premiere. Nach einem perfekten Start lag er in Führung. Ab Mitte des Rennens bekam er allerdings Besuch von Titelanwärter Fynn Kratchowil, der ihn ordentlich puschte. Der Königseer behielt aber die Nerven und gewann mit 0,031 Sekunden vor Kratchowil. Es war ein klasse Erfolg für Team und Fahrer.

Im Zweiten Rennen kam Sperschneider nicht so gut beim Start weg. Mischverhältnisse machten das Fahren schwierig. In Runde drei stieg er auf Platz vier liegend über den Lenker ab. Hierbei blieben Fahrer und Motorrad unverletzt. „Ich fühle mich sehr wohl in meinem neuen Team und bin dankbar für die Chance. Das erste Rennen lief für mich perfekt. Im Zweiten Rennen kam leider alles Negative zusammen. Ich denke, wir können trotzdem zufrieden sein. Ich arbeite weiter an mir“, sagte Sperschneider. Die Vorbereitungen für den nächsten Lauf in Mülsen, sein Heimrennen, am kommenden Wochenende sind schon in vollem Gange.

Auch die IDM-Saison von Kevin Michel steht nicht mehr auf ganz so wackeligen Füßen. Die Saison soll Mitte August im Niederländischen Assen starten. „Wir bereiten uns weiter auf alle Eventualitäten vor und freuen uns, wenn es losgeht. Mit Colin und Kevin sind wir als Team gut aufgestellt“, sagte Teammanager Julian Herrgesell.