Mühlhausen. Der TTV Hydro Nordhausen ist in der Tischtennis-Thüringenliga nicht zu stoppen. Auch im Spitzenspiel gegen Mühlhausen II gab es einen Sieg.

Tabellenführer TTV Hydro Nordhausen hat auch im zweiten Kräftemessen mit der Erstliga-Reserve des Post SV Mühlhausen seine Ausnahmestellung in der Tischtennis-Thüringenliga untermauert und das Spitzenspiel am Kristanplatz mit 9:5 für sich entschieden. Die Rolandstädter Männer grüßen nach dem Erfolg beim Dritten des Tableaus und dem anschließenden 9:3 beim Bischlebener SV mit satten 26:0-Punkten von Platz eins des Thüringer Oberhauses und sind nur rein mathematisch vom Titelgewinn und dem avisierten Aufstieg in die Oberliga abzubringen.

Für die Postler um Spielertrainer Erik Schreyer (12:8) bleibt der Kampf um den zweiten Rang und den Einzug in die Relegationsrunde weiter offen. Zwischen den Mühlhäusern und dem TTV Hydro hat sich der gute USV Jena (14:6) positioniert – die Universitätsstädter haben jedoch noch beide Top-Vergleiche auf der Agenda stehen.

Gastgeber können keinen Wirkungstreffer landen

Vor über 50 begeisterten Tischtennis-Fans beider Lager schien sich zunächst eine recht einseitige Partie zu entwickeln – die Gastgeber konnten in der Startphase keinen überraschenden Wirkungstreffen landen. Das Duo Erik Schreyer/Michael Günzel holte mit einem 3:1 über Andreas Wenzel/Martin Wiegner zwar das 1:0, doch im Anschluss sollte sich das Hydro-Sextett etwas absetzen zu können.

Adrian Spychala/Markus Domnick hielten die „jungen Wilden“ der Mühlhäuser, Fabian Günzel und Vincent Kazuch, mit 3:0 in Sätzen in Schach, während die Kombination Aleksander Vanahel/Patrick Szkolnizak einen 3:2-Arbeitssieg über Simon Stützer und Reinhard Köneke einfuhr.

Das 2:1 für die Nordhäuser glich Mitteldeutschlands Rekordmeister Erik Schreyer durch ein 3:0 gegen den starken Adrian Spychala umgehend aus, doch Ex-Postler Andreas Wenzel besiegte Talent Fabian Günzel parallel dazu mit 3:0.

Primus zeigt seine ganze Stärke

Im mittleren Paarkreuz zeigte der Primus anschließend seine ganze Stärke: Markus Domnick nutzte die ungewohnten Unsicherheiten von Simon Stützer eiskalt aus (3:0) und Aleksander Vanahel hielt Post-Routinier Michael Günzel mit 3:1 auf Distanz. Die Gäste führten mit 5:2.

Thüringens Vize-Landesmeister Martin Wiegner ließ danach Altmeister Reinhard Köneke nie zur Entfaltung kommen – das Erwartbare schien seinen Lauf zu nehmen. Scheinbar hatte aber der junge, sehr veranlagte Vincent Kazuch etwas gegen eine zu schnelle Entscheidung. Im Sommer 2019 aus Erfurt nach Mühlhausen gewechselt, etabliert sich der 14-Jährige langsam, aber sicher als echter Leistungsträger. Gegen Patrick Szkolnizak spielte Vincent groß auf und behauptete sich knapp mit 3:2.

Dadurch schöpften seine Teamkameraden für die zweite Einzelrunde wieder Hoffnung. Und diese begann gleich mit einem absoluten Tischtennis-Leckerbissen: Erik Schreyer gegen Andreas Wenzel. In der vergangenen Saison hatten beide für den Post SV in der 3. Bundesliga gespielt, beide repräsentieren die absolute Leistungsspitze Thüringens. Schreyer, Favorit in diesem Duell und bis dahin mit einer 19:0-Einzelbilanz, dominierte die ersten Durchgänge scheinbar nach Belieben (11:5 und 11:5), doch dann wachte der Nordhäuser auf.

„Bin überhaupt nicht in die Partie gekommen“

„Ich bin am Anfang überhaupt nicht in die Partie gekommen. Einen Gegner dieser Spielklasse hat man ja auch nicht jeden Tag gegenüber. Doch als ich den dritten Satz hauchdünn gewonnen hatte, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch“, erklärte Andreas Wenzel, Fünfter bei den jüngsten Mitteldeutschen Meisterschaften. Der Nordhäuser holte sich die Durchgänge drei (13:11) und vier (11:7), aber Schreyer hatten letztendlich ein paar spielerische Reserven mehr (11:9).

Doch auch in dieser heiklen Phase hatte der TTV Hydro erst einmal die besseren Antworten in petto: Adrian Spychala gewann mit 3:0 gegen Fabian Günzel und Aleksander Vanahel ließ im Duell mit Simon Stützer das gleiche Resultat folgen – der Spitzenreiter wähnte sich endgültig auf der Siegerstraße. Jedoch zeigte Michael Günzel gegen Markus Domnick eine taktisch brillante Vorstellung (3:0) und Vincent Kazuch hatte Martin Wiegner beim 2:0 in Sätzen und 9:9 im dritten Durchgang am Rand einer Niederlage.

Der kampfstarke Nordhäuser wandelte den Rückstand aber in ein 3:2 für sich sowie in das 9:5 für Hydro. Andernfalls wäre die Begegnung noch in das alles entscheidende vierte Doppel gegangen, da Reinhard Köneke schon einen Erfolg über Patrick Szkolnizak verbucht hatte.