Oberhof. Die Thüringer Sportärzte treffen sich zum Symposium in Oberhof und positionieren sich eindeutig gegen Doping, was immer häufiger auch von Freizeitsportlern konsumiert wird.

Etwa 120 Sportärzte gibt es in Thüringen. Eine Vielzahl von ihnen wird beim 23. Sporttraumatologischen Symposium „Arno Arnold“ im Haus des Gastes am kommenden Wochenende in Oberhof dabei sein. Namhafte Referenten haben sich für das wissenschaftliche und praxisorientierte Programm angekündigt. „Es geht in diesen zwei Tagen in verschiedensten Bereichen wieder viel um Prävention und Rehabilitation“, so Olaf Schlonski, 1. Vorsitzender des Thüringer Sportärztebundes.

Durch die Enthüllungen im letzten Jahr rund um den Erfurter Mediziner Mark Schmidt würde allerdings auch mehr als sonst das Thema Doping „einen großen Raum einnehmen“, erläutert der 47-Jährige, der leitender Oberarzt der Abteilung Wirbelsäulentherapie in den „Thüringen-Kliniken Georgius Agricola“ in Saalfeld ist.

Schlonski macht im Vorfeld des Treffens die eindeutige Position des Thüringer Sportärztebundes deutlich: „Wir fordern einen entschiedenen Kampf gegen Doping.“ Das beinhalte auch, dass man ohne Einschränkungen „gegen die Freigabe“ ist. „Denn wir tragen für den Nachwuchs Sorge, die Dopingmittel sind Gifte, die schlimme Nebenwirkungen haben können und die Gesundheit enorm gefährden.“ Zudem gäbe es ja noch die moralische Komponente.

Leider würden auch immer häufiger Freizeitsportler unerlaubte Mittel einnehmen, „diesbezüglich wollen wir ebenfalls auf die Gefahren hinweisen.“ Das soll auch durch Professor Fritz Sörgel geschehen, der Doping-Experte aus Nürnberg ist Gastredner in Oberhof.

Eine besondere Auszeichnung wird in Oberhof Geher-Olympiasieger Hartwig Gauder zuteil. Der 65-jährige Erfurter, der seit über zwanzig Jahren mit einem transplantierten Herzen lebt und sich für die Organspende engagiert, erhält die Ehrenmitgliedschaft des Thüringer Sportärztebundes.

Olaf Schlonski führt diesen seit September 2019 an. Er informiert darüber, dass dem Vorbeugen von Sportschäden gerade in den verletzungsträchtigen Ballsportarten wie Fußball oder Handball aber auch dem alpinen Skisport und Judo, viel mehr Wert beigemessen werden muss. „Vor allem Muskel- und Bänderschädigungen treten auf, oft sind das Sprunggelenk, das Knie sowie die Schulter und Ellenbogen betroffen.“

Und nicht zuletzt durch die zunehmende Popularität von Fun-Sportarten müsse sich auch die Sportmedizin ständig weiterentwickeln, „Für uns sind Prävention und Diagnostik ebenso wichtig wie die Therapie und Rehabilitation von Verletzungen, wobei wir noch intensiver als früher versuchen, durch Sport zu heilen.“

Voraussetzung für die Bezeichnung Sportmediziner ist eine Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung. „Ein Sportmediziner“, so Schlonski, „sollte mindestens 120 Stunden sportärztliche Tätigkeit in einem Verein oder einer ähnlichen Einrichtung nachweisen.“ Selbst aktiv sein muss er jedoch nicht. In Oberhof wollen sich aber alle zum Ausklang sportlich am Sonntag beim Skilanglauf bewegen. Das könnte nur noch der fehlende Schnee verhindern…