Bad Langensalza. Fußball-Verbandsliga: Bad Langensalza gegen gegen Fahner Höhe eine zweimalige Führung nicht nutzen und verliert durch Preller Doppelschlag 3:4.

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eine Punkte hat es im letzten Pflichtspiel des Kalenderjahres für Verbandsligist FSV Bad Langensalza gegeben. Nach hitzigen 90 Minuten und einer 2:0-Führung mussten sich die Preußen vor 350 Zuschauern dem Zweiten Fahner Höhe 3:4 (2:2) beugen.

Auf dieses Derby hatten sich alle gefreut. Die Preußen auch wegen der zu erwartenden Einnahmen, die Fahner-Kicker hatten die Preußen bereits in der Vorwoche gegen Arnstadt beobachtet, dabei gingen einige Frotzeleien hin und her.

Das Duell hielt auch, was es versprochen hatte. Eine stolze Kulisse sorgte für Derby-Atmosphäre, das Geschehen auf dem Platz war dem eines Prestigeduells würdig: zwei offensive Teams, rassige Zweikämpfe, Elfmeter sowie sieben Tore. Platzverweise, Rudelbildungen während der Begegnung und nach dem Spiel bildeten eher die negativen Begleiterscheinungen, wobei es aber (fast) immer fair blieb.

Dazu trug der Erfurter Referee Gäbler dank seiner klarer Spielleitung bei. Fast bizarr wirkte deswegen die massive Kritik von Spielern und Zuschauern an dem Unparteiischen, vor allem von Gästeseite.

Die Gäste begannen sich lautstark anzufeuern, angestimmt von Innenverteidiger Heim. Preußen sah das gelassen, war wenig später aber geschockt: Torjäger Fiß schied wegen einer Oberschenkelverletzung aus (6.).

Dann ging es richtig los. Engels Klassesolo veredelte Preußens Mittelfeldjuwel Sauerbier entschlossen zum 1:0 (12.). Als der stark agierende Reuter souverän einen Pass des für Fiß eingewechselten Müller zum 2:0 nutzte (22.), schienen die Preußen auf dem Weg, den Favoriten straucheln lassen zu können. Doch der Zweite zeigte in dieser Phase seine Klasse. Konnte der anfangs nervöse FSV-Keeper Schröckenschlager noch stark gegen Preller parieren, stand er wenig später bei Baumgarts Heber unglücklich (23.). Elf Minuten später glich Fahners überragender Innenverteidiger Machts per Kopf nach einer Ecke aus (34.).

Nach der Pause ging es mit Volldampf weiter. Einen von Heim an Finger verwirkten Foulelfmeter verwandelte Engel zur wiederholten Gastgeber-Führung – 3:2 (52.). Dann aber kam die Zeit von Sturmtank Preller. Zunächst traf er nach Vorlage von Aliyev zum 3:3 (60.), dann knallte er eine Maßflanke von Raffel volley ins Netz (3:4/63.). Und nachdem Preußenverteidiger Franke im Strafraum Kruse gefoult hatte, stand Preller vor dem Blitzhattrick. Doch den Elfmeter ballerte der Angreifer in die Wolken (65.).

So blieb Preußen im Spiel, zumal sich Fahner Höhe selbst dezimierte. Heim erhielt nach einem Foul Gelb-Rot. Gäbler ließ bei Heims Foul Vorteil laufen, ahndete das nächste Foul von Stelzer und zog erst dann die Karte für Heim (70.). Eine weitere Ampelkarte holte sich Fahners Kruse in der Schlussminute wegen Ballwegschlagens ab. Mit erregten Diskussionen endete das Duell.

Preußens Coach Thomas Wirth war trotz der Enttäuschung gefasst: „Wir hätten heute gern einen Punkt mitgenommen, mit dem Kampf bis zum Schluss hätte das Team den sicher auch verdient, aber Fahner war ein richtig guter, spielstarker Gegner und hätte mit dem Elfer bereits alles klarmachen können. Dennoch bin ich stolz auf meine junge Mannschaft.“ Zusätzlicher Wermutstropfen für Bad Langensalza: Nach einem brutalen Gästefoul in der Schlussminute erlitt Moschkau eine schwere Fußverletzung.