Immenrode. Julia Mackerodt organisiert mit ihrem Team das Oster-Reitturnier in Immenrode und „überlässt“ Sieg ihrem Freund Michael Zwingmann.

Der Stress der vergangene Tage fiel bei Julia Mackerodt nur langsam ab. Seit Donnerstag wurde mit viel Eifer das dreitägige Oster-Reitturnier in Immenrode vorbereitet. Selbst an den Turniertagen gab es kaum eine freie Minute für das Team. „Früh um 7 Uhr geht es bei uns los, wenn wir die Pferde füttern und nicht erst, wenn wir auf den Pferden sitzen“, so Mackerodt. Sie organisierte das Turnier - und ritt natürlich mit.

Im Vorjahr triumphierte sie beim Großen Preis von Immenrode. Auch in diesem Jahr zählte die frisch gekürte Hallen-Landesmeisterin mit ihrem Erfolgshengst „Clitschko“ zu den Favoriten beim Hauptspringen der M**-Klasse. „Es hat mich schon ein bisschen gereizt, das Turnier dreimal zu gewinnen. Das ist mir 2018 gelungen. Alles was jetzt kommt, ist für mich Zugabe. Beim Springreiten ist eine Stange schnell mal gefallen.“

Die Favoritenbürde trug die Titelverteidigerin aber nicht allein. Bei der Abgabe eines Tipps brachte sie drei weitere Namen ins Spiel: Jennifer Kleofas (Immenrode), Michael Zwingmann (Birkungen) und Jens Schmidt (Ringleben). „Ich hoffe, dass der Titel wieder in unserem Stall bleibt. Wenn Jenni mit Hidchen fehlerfrei bleibt, dann ist sie unter den Top drei dabei. Mein Freund Michael geht mit drei Pferden an den Start, sie sind alle in der Lage zu gewinnen. Mit Jens Schmidt haben wir den Vize-Landesmeister am Start.“

Mit einem ihrer Tipps lag sie gar nicht so verkehrt. Nach 2016 gewann Michael Zwingmann nun ein zweites Mal den Höhepunkt des dreitägigen Osterreitturniers. Damals noch auf „Ally Mc Beal“, bei der jüngsten Auflage auf „Cambodio“. Auf den weiteren Podestplätzen folgten die junge Nordhäuserin Claudia Hartig (ZRFV Bellstedt/Finja) und die Vorjahres-Zweite Jennifer Kleofas (Cliff). Julia Mackerodt wurde auf Clitschko diesmal nur 14., gefolgt von Jens Schmidt auf Carlson.

Gastgeber-Erfolg: Kleofas knapp vor Mackerodt

Während Zwingmann zum krönenden Abschluss die Siegerrunde anführte, wurde diese Ehre am Vortag Jennifer Kleofas im M*-Springen mit Stechen zuteil. Zum Auftakt blieb die 22-Jährige auf „Hidchen van de Vyverhoeve“ in 59,50 Sekunden fehlerfrei, ebenso wie Julia Mackerodt (Clitschko/63,36 s) und drei weitere Reiter. Im anschließenden Stechen blieben zwei fehlerfrei: Kleofas und Mackerodt, die einen Doppelsieg feierten. Glückwünsche zum Erfolg gab es von Mama Karola und Papa Nico, der als Wacker-Präsident auf die Auswärtsfahrt zum Punktspiel nach Berlin verzichtete und stattdessen seiner Tochter beim „Heimspringen“ die Daumen drückte. Nur eine tanzte etwas aus der Reihe: „Hidchen“ hatte anderes im Sinn, als bei der Siegerehrung still zu stehen. „Sie ist schon ein spezielles Pferd. Sie braucht ihre Ruhe, dann ist sie sehr entspannt“, sagt ihr Besitzerin Jennifer Kleofas. Für den Sieg wurde „Hidchen“ mit Möhren und Äpfeln belohnt.

In der Stil-Prüfung für Nachwuchspferde überzeugte Mackerodt die Richter dann zweimal auf „Gilrada de Lux“. Für sie gab es die Höchstnoten von 8,7 und 8,9. In der A**-Prüfung lief es ebenfalls glänzend: auf Chrysmas (8,4) und Blitz (8,6) holte sie sich die Bestnoten.

Die Fans der Dressur kamen am Sonntagvormittag auf ihre Kosten. Die L*-Dressur auf Trense gewann Sylvia Steineke (Wiehe) auf Athene vor Dr. Matthias Füldner (Ellrich) auf Samira). In der M*-Dressur siegte Tatjana Bothmann (Holzerode) auf Dadiva vor Steineke. Bei den jüngsten Reitern wusste Paulina Beutler (Ringleben) auf Sunshine zu überzeugen. Beim Standard-Spring-Wettbewerb konnten die Anfänger ihr Glück probieren. Zu den Freizeitreitern gehörte Mathias Etzold (Immenrode), der auf Candypop aber nicht über Rang 11 hinauskam. Viel mehr stand bei ihm der Spaß im Vordergrund.

Nicht hoch zu Ross, sondern flink am Ball waren Wackers Fußballer. Die Spieler Esdorf, Ucar, Chaftar, Heidinger, Genausch und Pluntke trafen auf die Oldies mit Präsident Kleofas, Trainer Scholz und Co Peßolat. Erst das Elfmeterschießen brachte die Entscheidung für die Alten Herren. Eine blau-weiße Gaudi, der auch einige Wacker-Fans nach Immenrode lockte. Das traditionelle Osterreitturnier schloss am Sonntagabend mit dem Reiterball. Für Julia Mackerodt und ihre Team die wohl schönste Belohnung an diesem traumhaften Wochenende.