Apolda. Ab Sonntag beginnt der Schach-Länderkampf gegen Aserbaidschan in Apolda. Elisabeth Pähtz ist nicht die Nummer eins.

Die angepeilte Revanche wird zu Herausforderung. Denn die Favoritenrolle ist eindeutig vergeben, wenn sich ab Sonntag in Apolda die Schach-Nationalmannschaften der Frauen von Deutschland und Aserbaidschan gegenübersitzen. Vor zwei Jahren in Baku hieß es 15,5:9,5 für die Aseri.

Während die Gäste erneut mit einem „kompakten und sehr erfahrenen Team antreten“, wie Organisationschef Bernd Vökler bemerkt, steckt die deutsche Auswahl in einer Umbruchphase. Der Rücktritt von Spitzenspielerin Elisabeth Pähtz wiegt schwer. Im Durchschnitt sitzen 44 Elo-Punkte weniger auf der deutschen Seite. Die Erfurter Großmeisterin, seit zwei Jahrzehnten Nummer eins im Lande, hatte im Mai ihren Rückzug aus der Nationalmannschaft erklärt und dies mit fehlender Wertschätzung des Frauenschachs im Verband begründet.

Die Führungsrolle fällt somit fast automatisch an Sarah Hoolt. Die 31-Jährige versteht es „seit Jahren, Job und Schach zu verbinden und peilt wieder die 2400-er Elo-Marke an, die sie 2017 schon einmal überschritten hatte“, meint Nachwuchs-Bundestrainer Bernd Vökler.

Alle weiteren Spielerinnen sindschon medaillengeschmückt vonJugend-Welt- und Europameisterschaften heimgekehrt, was auch Vökler auf Unbekümmertheit und Spielfreude hoffen lässt. Zum Aufgebot gehören Hanna Marie Klek (WM-Silber 2011), Filiz Osmanodja (WM-Silber 2014), Fiona Sieber (Jugend-Europameisterin 2016), Annmarie Mütsch (Jugend-Weltmeisterin2018) und Jana Schneider (EM-Silber 2017). Sein Debüt an der „Seitenlinie“ gibt Großmeister Alexander Naumann als Kapitän des Frauenteams.

Gespielt werden ab Sonntag im Hotel am Schloss in Apolda fünf Runden – bis Donnerstag täglich jeweils eine Partie ab 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Parallel findet die Sitzung der Kommission Leistungssport statt, auf der unter anderem die Nominierungen für die Nachwuchs-WM und -EM festgelegt werden.