Jena. Bei einem Treffen erklären die Basketballer ihren Anhängern die schwierige Situation. Die zeigen durchaus Verständnis.

Ein bisschen Bammel hatte er schon, räumt Alex Herrera unumwunden ein, wenn er ans Fantreffen am Mittwochabend zurückdenkt. „Ich war nicht sicher, was uns erwartet“, berichtet der Center von Basketball-Zweitligist Medipolis SC Jena, der sich gemeinsam mit Mitspieler Brandon Thomas und Trainer Marius Linartas den Fragen der etwa 50-köpfigen Anhängerschaft stellte.

„Natürlich machen sie sich wie wir Sorgen“, berichtet Linartas vom Austausch. „Manchmal klingt es so, als ob die Leute sehr frustriert sind. Aber sie waren sehr mitfühlend.“ Auch Herrera ging mit einem guten Gefühl raus. „Wir haben viel erklärt.“ Warum es nicht läuft zum Beispiel, warum die als einer der Aufstiegsfavoriten in die Saison gestarteten Jenaer mittlerweile um den Klassenerhalt kämpfen.

Herrera zählt noch einmal Verletzungssorgen auf, dass viele Korbjäger nicht auf ihrer eigentlichen Position spielen konnten. Nun, da bis auf Storm Murphy, der bald ins Mannschaftstraining zurückkehrt, alle zurück sind, soll es bald besser werden und das Abstiegsgespenst geistert beim Tabellen-15. hoffentlich nicht mehr lange umher.

Mehr zweite Chancen zuletzt herausgespielt

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sei die Begegnung bei den Dresden Titans am vergangenen Samstag gewesen, findet Chefcoach Linartas, auch wenn die Partie mal wieder verloren ging. Aber in Sachen Offensivrebounds, dem erarbeiten von zweiten Chancen also, war Jena sogar besser als die Sachsen. Nur blieben diese Chancen viel zu oft ungenutzt.

„Es ist zumindest besser, sie zu haben“, meint Linartas, der auch persönlich unter Druck steht. Mit neun Niederlagen in elf Spielen konnte er seit seiner Amtsübernahme keine Werbung für sich machen. Jenas Geschäftsführer Lars Eberlein kündigte bereits an, dass die Verantwortlichen die Situation nach dem nächsten Spiel, nachdem eine Länderspielpause ansteht, ausführlich bewerten wollen.

Umso wichtiger wäre für den Litauer eine gute Leistung seines Teams. Doch der Gegner im Heimspiel am Samstag heißt Tigers Tübingen, ist Tabellenzweiter und zwang am vergangenen Wochenende sogar Spitzenreiter Vechta in die Knie. Trotzdem: „Wir dürfen uns von dem Druck nicht verrückt machen lassen“, fordert Linartas und will endlich über 40 Minuten guten Basketball von seiner Mannschaft sehen. Herrera meint: „Wir müssen weiterkämpfen, Tag für Tag.“

Medipolis SC Jena – Tigers Tübingen, Samstag, 20 Uhr, Sparkassen-Arena