Erfurt. Mit einer starken Leistung wartete Volleyball-Bundesligist Schwarz-Weiß Erfurt auf, musste sich dennoch in Vilsbiburg mit 1:3 geschlagen geben.

Schade! Drei Durchgänge spielten die Erfurterinnen um Trainer Florian Völker auf Augenhöhe mit dem Tabellenfünften Rote Raben Vilsbiburg. Den Auftakt vermochten sie in einem schier endlosen Durchgang mit 32:30 noch für sich zu entscheiden. Ihre Angreiferinnen Cassidy Pickrell (am Ende 14 Punkte), der 1,93 m große Blitztransfer aus Kroatien, Barbara Dapic (15) und vor allem Danielle Brisbois (22) fanden mal und mal die Lücken auf der Rote-Raben-Seite. Vorzüglich auch die Regieleistung der diesmal von Beginn an auf Zuspiel eingesetzten Lindsay Flory, später von Clarisa Sagardia optimal ersetzt, sowie die „Bodenakrobatik“ der Michelle Petter.

Überhaupt war auch die stabile Abwehrleistung neben einer intakten Block-Abwehr-Performance ein Mitgarant für eine optimale Vorstellung. Dank der wieder einmal schier übermächtigen Diagonalangreiferin Nikky Taylor, die 29 Angriffe zu Punkten veredelte und schon im Hinspiel nicht zu stoppen war, holten sich die einheimischen Damen die Sätze zwei mit 26:24 und drei mit 25:23 ebenso denkbar knapp und glücklich.

Der Erfurter Trainer erklärte den Einbruch seiner Mannschaft zum 14:25 im vierten Satz so: „Da war bei uns einfach die Luft raus. Wir hatten zuvor soviel investiert und auch das Glück nicht auf unserer Seite.“ Und nach kurzem Überlegen fügte er an: „Dennoch bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden. Nicht aber mit der Punkteverteilung. Einen hätten wir in jedem Fall verdient. Wir werden uns weiter steigern und noch für die eine oder andere Überraschung sorgen.“

Recht hat er, denn Hoffnung macht nicht nur, dass es in dieser Liga kaum noch gravierende Leistungsdifferenzen gibt. Kleinigkeiten entscheiden über Wohl und Wehe. Es wird Zeit, dass aus dem Schwarz-Weiß-Wehe alsbald ein Wohl wird.

Denn mit dem Neuzugang Barbara Dapic haben die Erfurterinnen einen Gewinn in der Angriffswirksamkeit hinzu gewonnen. Auch die lange verletzt gewesene Zuspielerin Lindsay Flory ist allmählich auf dem erwarteten Level und ist nun jederzeit eine gleichwertige Option zu Clarisa Sagardia. Ihre Auszeichnung nach der Vilsbiburg-Partie als beste Erfurter Spielerin ist ausreichend Beleg dafür. Ergo: Die Hoffnung auf den diesmal auch sportlichen Klassenerhalt war selten so hochwertig wie in dieser Saison.