Jena. Die gute Nachwuchsarbeit bei den Badminton-Assen des SV GutsMuths Jena veranlasst zum Träumen.

Der Federball fliegt durch die Turnhalle des Jenaer Sportgymnasiums. Mal schwebt er schier schwerelos durch die Luft, dann nimmt er wieder rasant Fahrt auf, wenn ihn der Badminton-Schläger trifft. „Bis zu 500 km/h können die Bälle drauf haben“, sagt Mathias Jauk. „Badminton ist die schnellste Rückschlag-Sportart der Welt.“ Jauk ist Vereinschef und noch vieles mehr beim SV GutsMuths Jena. Er beobachtet und trainiert die Talente, die hier bis zu sieben Mal in der Woche ihre Fertigkeiten schulen.

Besonders beherzt schlägt Klara Gründel zu. Die 11-Jährige ist wieselflink und bringt so auch die männliche Konkurrenz ins Schwitzen. Und die aus Jena stammende Spielerin, die dem U-13-Nationalkader angehört, ist das beste Beispiel dafür, warum der Verein schon zum dritten Mal nach 2000 und 2013 das „Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ erhalten hat. Nur ein Club pro Sportart deutschlandweit bekommt die vom Deutschen Olympischen Sportbund und der Commerzbank vergebene Auszeichnung.

Gute Bedingungen in Jena

„In Deutschland gibt es im Badminton nur wenige Vereine, die so gute Bedingungen haben wie wir“, sagt Jauk. Kurze Wege zwischen Schule, Internat und Sporthalle sowie 19 engagierte Trainer sprechen für sich. In drei Jenaer Grundschulen werden vor allem auch dank Jürgen Heller, neben Jauk der zweite Trainer mit A-Lizenz des Clubs, Talente gefördert und gesichtet.

Auch Klara Gründel hat über Jürgen Heller zum Badminton gefunden. „In der Grundschule habe ich bei einer AG mitgemacht.“ Heute besucht sie das Sportgymnasium, von dem ihr Verein seinen Namen hat. Hierhin schaffen es nur die Besten der 78 Kinder und Jugendlichen des SV GutsMuths. 191 Mitglieder zählt der Verein, der sich mit Blick auf die zurückliegenden Auszeichnungsjahre 2000 (94 Mitglieder) und 2013 (121) weiterzuentwickeln scheint. „Es ist aber eher ein Auf und Ab“, findet Moritz Predel – Beispiel für das Ende der erfolgreichen Talententwicklung beim SV GutsMuths. Der 25-Jährige ist Kapitän der Zweitliga-Mannschaft der Saalestädter, die schon zum zweiten Mal in Folge in ihrer Stadt zum Verein des Jahres gewählt wurde. Und Predel hat genau wie heute Klara Gründel in der Grundschule angefangen.

Klara Gründel würde gern später auch einmal in der zweiten Bundesliga aufschlagen. Vielleicht noch zusammen mit Moritz Predel, der schon einmal nachrechnet, ob er dann auch noch fit genug sein wird. Auf jeden Fall verfolgt die Junioren-Nationalspielerin schon jetzt jedes Heimspiel der ersten Mannschaft ihres Vereins begeistert.