Jena. Speerwerfer Maurice Voigt vom LC Jena hat in der zurückliegenden Saison einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Es wird viel gelacht beim Wurftraining des LC Jena. Harro Schwuchow weiß, dass die jungen Kerls einer besonderen Ansprache bedürfen. „Er ist der beste Trainer, den es gibt“, sagt Maurice Voigt. Der 19-Jährige ist einer der talentierten Speerwerfer, die an der Saale mit Olympiasieger Thomas Röhler trainieren und irgendwann einmal in die Fußstapfen des 28-Jährigen treten wollen. Und Voigt hat sich in dieser Saison endgültig zur Nummer zwei im Team hinter dem amtierenden Europameister gemausert.

Über 75 Meter hat er den 800 Gramm schweren Speer, den auch die Männer benutzen, schon geworfen. „Die Ziffern hinterm Komma interessieren mich bei Bestweiten ehrlich gesagt nicht. Für mich zählt es nur als Verbesserung, wenn sich vorn etwas ändert“, sagt der Sportgymnasiast, der aus Bad Lauchstädt stammt. Die Heimatstadt hat er in der 5. Klasse gen Sportgymnasium in Halle verlassen. Nach und nach kristallisierte sich der Wurf als Paradedisziplin heraus. Als die Leistungen zu stagnieren drohten, wechselte er 2017 in Schwuchows Gruppe. „Das war absolut die richtige Entscheidung“, findet er.

Nur ein Jahr später gewann er bei der U-20-Weltmeisterschaft Bronze, in diesem Jahr wurde er Zweiter bei der deutschen U-20-Meisterschaft, Achter bei der U-20-EM und starker Fünfter bei der deutschen Meisterschaft der Erwachsenen in Berlin mit der persönlichen Bestweite von 75,47 Meter. Im Speerwerfen mit seinen zahlreichen Top-Athleten ist das mit der Weltspitze gleichzusetzen. Etwas abgeschaut hat er sich dort eher nicht.

Schließlich kann er im täglichen Training fast immer auf die Ratschläge eines Olympiasiegers zurückgreifen. „Thomas hilft stets und nimmt sich immer Zeit für die jüngeren Sportler“, sagt Voigt. Nachdem er sich in diesem Jahr auch in der Konstanz verbessern konnte, will er 2019 sein Abitur machen, ein Studium beginnen – und die nächste Bestweite schaffen. Um zur erweiterten Weltspitze zu zählen, sollte er konstant über 80 Meter werfen – sein Ziel für die kommenden drei Jahre. Erste Verbesserungsansätze hat er auch schon ausgemacht: „Technisch ist viel Luft nach oben.“