Geschwenda. Warum die SpVgg. Geratal gegen Blau-Weiß Neustadt in der Fußball-Thüringenliga beim 1:3 erneut mit leeren Händen da steht.

Erneut konnte die Spielvereinigung Geratal keinen Dreier in der Fußball-Thüringenliga einfahren und verlor mit 1:3 gegen Neustadt/Orla. Wie in der Vorwoche fielen die Tore der Gäste nach einfachen Spielzügen. Dem Gastgeber kann man Einsatzbereitschaft und kämpferische Einstellung nicht absprechen, doch fußballerische Defizite, fehlende Ruhe im Spielaufbau und vermutlich auch die vielen Verletzten verhinderten ein besseres Ergebnis.

Beide Mannschaften hielten sich nicht mit Vorgeplänkel auf. Eine erste Chance ergab sich für Geratal, es gelang jedoch nicht den Ball nach mehreren Kontakten im Strafraum über die Linie zu bringen (15.). Die Neustädter zeigten, wie es geht. Ein langer Ball erreichte Engler, der mit einem Heber Torwart Kunth überlistete. Die Gerataler Abwehr sah dabei nicht gut aus, standen doch zwei Gegenspieler am Mann (0:1, 17.).

Ausgleich fällt erst im Nachschuss

Kurz danach führte der schnelle Sennewald den Ball bis zur Grundlinie, Torwart Rödiger stürzte ihm entgegen, Sennewald zog vorbei, doch der Torwart versuchte ihn im Strafraum festzuhalten. Schiedsrichter Krech zeigte sofort auf den Punkt. Kellner trat an. Flach geschossen, entschärfte Rödiger im Zusammenspiel mit dem Pfosten den ersten Ball, der jedoch wieder nach vorn ins Spiel kam. Brömel reagierte am schnellsten (1:1, 20.). Die Hausherren ließen in der ersten Halbzeit keine Schüsse auf ihr Tor mehr zu. Immer war ein Fuß dazwischen.

In der zweiten Halbzeit kamen beide Mannschaften ambitioniert auf das Spielfeld. Die Gäste übernahmen allerdings mehr und mehr das Kommando. Die Tormöglichkeiten waren nun eindeutig auf ihrer Seite. Nach einer Stunde Aufregung auf dem Spielfeld. Die Neustädter verlangten nach einem Zweikampf im Gerataler Strafraum vehement einen Strafstoß, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen (62.). Geratal fand in dieser Phase nach vorn so gut wie nicht statt. Alle Mann waren in der Abwehr gebunden und unkonzentrierte Befreiungsschläge fanden keinen Abnehmer.

Gastgeber werden ausgekontert

Als die Mannschaft weit aufgerückt war, starteten die Gäste einen Konter über zwei Stationen, bei dem nach einem klugen Rückpass Walther frei keine Mühe hatte und zur Führung für die Neustädter traf (72.). Bezeichnend für die Personalsituation beim Gastgeber war die Einwechslung des ehemaligen Co-Trainers und jetzigen Sportlichen Leiters der SpVgg, Hannes Wollenschläger, der dem Spiel mehr Ruhe und Übersicht geben sollte (73.).

Schnelle Ballverluste im Vorwärtsgang

Sofort übernahm er die Ansagen im Mittelfeld der Gastgeber. Die Schützlinge von Robin Keiner scheuten keinen Zweikampf, verloren jedoch häufig in den folgenden Spielsituationen den Ball wieder. Dadurch bestand permanent die Gefahr, in Konter zu laufen. Brömel hatte dann für die Gastgeber noch eine Möglichkeit, bekam aber keinen Druck auf den Ball, den Rödiger aufnehmen konnte (78.). Gegenüber war Behr auf der Linie mit dem Kopf zur Stelle, rettete für seinen herausgelaufenen Torhüter (79.). Der Endstand wurde wieder über einen Konter herbeigeführt. Über insgesamt drei Stationen kam der Ball zu Engler, der zum Endstand einnetzte (85.). Wieder ein zu einfaches Tor.

Es bedarf schon einer erheblichen Steigerung, wenn Geratal am nächsten Samstag beim VfB Schleiz etwas reißen will. Ruhe und Übersicht im Spielaufbau wären schon hilfreich. Am Kampfgeist und Einsatzwillen liegt es sicherlich nicht.