Rudolstadt. In der Fußball-Oberliga unterliegen die Saalestädter Bischofswerda 0:3 und stecken weiter im Tabellenkeller fest.

Der FC Einheit Rudolstadt begann die Oberliga-Partie gegen den Bischofswerdaer FV, der zuvor, nimmt man das Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue heraus, in 33 Partien ungeschlagen war, mit viel Ehrgeiz.

Zunächst konnte Kiefer im Tor der Gäste einen Schlegel-Freistoß nur abklatschen (3.). Noch in der Anfangsphase hat erneut Schlegel die Führung auf dem Fuß. Doch er zog, völlig frei, aus zwölf Metern mit seinem schwächeren rechten Bein ab und der BFV-Keeper konnte den Einschlag in seinen Kasten verhindern (17.).

Zu früher Rückstand gegen den Tabellenzweiten

Doch was dann passierte, bezeichnete FC-Coach Holger Jähnisch als „Kopfkino“. Denn zweimal waren die Rudolstädter nicht dicht genug im eigenen Strafraum am Ball, waren nicht konsequent genug und gestatteten dem Kontrahenten zwei relativ leichte Tore (18., 25.). Dazu der dienstälteste Oberligatrainer: „Da braucht man auch das Glück, um vielleicht in Führung zu gehen. Dann hat man etwas, was man verteidigen kann. Das hätte in unserer Situation sicher geholfen. Doch wir haben es uns, das muss man ganz klar sagen, wieder selbst kaputt gemacht. Wir standen im Mittelfeld schlecht gestaffelt und auch beim Freistoß war es relativ offensichtlich. Dass man dann so ein wenig ein Dèjà-vu hat, ist nicht selten. Da verliert man dann das Selbstvertrauen, der Kopf geht runter und man denkt ‚nicht schon wieder‘. Das ist ein Kopfkino, das man in unserer jetzigen tabellarischen Situation hat.“

Ab dem 0:2 war es ein ganz anderes Spiel. Der Gast beherrschte die Szenerie, besaß eine gute Raumaufteilung und ließ bis auf den Kopfball des später verletzt ausgeschiedenen Eichberger (42.) nichts zu. Man spürte bei Einheit die Verunsicherung.

Bischofswerda bleibt auch nach der Pause gefährlich

Auch im zweiten Durchgang änderte sich nichts. Bischofswerda verwaltete, ließ aber einen „Riesen“ durch Hoffmann aus (55.). So blieb Einheit im Spiel, wobei Rietschel hoffte, dass es nicht zum Anschlusstreffer kommen würde. Zwar machten die Hausherren in den letzten zehn Minuten noch einmal Druck, aber bis auf einen Kopfball des eingewechselten Georg Kaiser, der sich in den kommenden zwei Monaten im Ausland aufhalten wird, über den Kasten (88.) sprang nichts Gefährliches heraus.

Im Gegenteil. Gegen eine zu weit aufgerückte Rudolstädter Hintermannschaft hatte Schiemann plötzlich völlig freie Bahn. Die nutzte er in der Nachspielzeit zum überlegten Abschluss und zum Endstand der bis auf die Anfangsviertelstunde recht einseitigen Begegnung.

Holger Jähnisch: „Wir haben es nicht geschafft, uns mit einfachen fußballerischen Mitteln über die Flügel oder mit Passstafetten über drei, vier Stationen so in Position zu bringen, dass wir in die Halbräume kommen und klare Torchancen herausspielen. Da war es für den Gegner relativ einfach, sich in der zweiten Halbzeit auf die langen Bälle einzustellen. Bischofswerda hat gezeigt, warum sie dort oben stehen. Sie waren uns vom Fußballerischen sowie von der Zweikampfführung, vom Selbstvertrauen und der Stabilität her überlegen. Aber wir müssen ganz einfach weitermachen, aufstehen und es nächste Woche in Freital besser machen. Das ist unsere Aufgabe. Es gilt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken.“