Mühlhausen. Mit einem klaren 26:18 über die HSG Suhl holen sich die Handballer des VfB TM Mühlhausen vor über 400 Zuschauern die Tabellenführung zurück.

Das war ein echtes Ausrufezeichen. Mit einem sehr deutlichen 26:18 schickt der zurückgekehrte Tabellenführer der Handball-Oberliga, der VfB TM Mühlhausen, die mit international erfahrenen Spielern bestückte HSG Suhl wieder nach Hause und hinterlässt bei den Gästen lange Gesichter. Suhl, das bisher knapp 32 Tore pro Spiel warf, bei nur 18 erhaltenen Treffern, verfügt über eine Abwehr, die ihresgleichen sucht. Es war eine wahre Abwehrschlacht.

„Unsere Abwehr war in der ersten Halbzeit schon gut. Im zweiten Durchgang haben wir uns nochmal gesteigert. Hinten haben die Jungs aufgeräumt und im Angriff haben wir immer wieder die richtigen Akzente gesetzt. Das war spielerisch auf bisher bestem Niveau. Da möchte ich keinen Spieler herausheben. Das war ein gemeinschaftlicher Aufwand und sehr gute taktische Umsetzung“, sagte ein vollends zufriedener VfB-Trainer Karsten Knöfler.

Routinier Strache lässt keine Hektik aufkommen

Einen Spieler hat der aufmerksame Zuschauer zum ersten Mal in dieser Saison im Team gesehen. Routinier Daniel Strache hat sich zur Verfügung gestellt, um der Mannschaft zu helfen. „Er hat dafür gesorgt, dass in bestimmten Situationen keine Hektik aufkam und der ein oder andere mal durchschnaufen konnte. Das war wichtig“, meinte Knöfler, der ebenso die Unterstützung von der Bank aus als wichtiges Element festmachte.

Strache selbst zeigte sich unaufgeregt und abgezockt. Sein Tor zum 19:15 war ein wichtiges. „Das war eine einmalige Sache. Das Trainerteam hat Freitagnachmittag gefragt, ob ich in Bereitschaft stehen könnte und dann haben wir es so gemacht. Es war alles entspannt, man hat über die Jahre schließlich genug gesehen. Es war wie früher, außer, dass ich so lange draußen gesessen habe“, lachte Strache, der mit seinem Spiel gefühlt nie weg war.

Suhl erwischt den besseren Start

Suhl startete besser in die Partie vor über 400 Zuschauern bei bester Stimmung. Ein Spitzenspiel eben. Als Vuk Cetnik zum 2:4 traf, war der zahlreiche Anhang begeistert. Die Führung hielt bis zum 5:6. Dann aber kamen die Hausherren, angetrieben von einem nimmersatten Marks Lentzko, der das 13:8 zur Halbzeit per Doppelschlag herstellte.

Dabei rieben sich so manche Zuschauer ungläubig die Augen – es war ein Spiel, das Lust auf mehr machte. Die einheimischen Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Der Vorsprung wuch stetig an und gipfelte durch Marko Wiegand beim 25:16. Die Gäste waren längst geschlagen, wussten, dass es in der Müntzerstadt nichts zu holen gibt.

„Das war ein klasse Spiel. Die Halle war voll, die Stimmung bestens. Es war eine richtige Abwehrschlacht. Unser Innenblock war unschlagbar. Das war eine ganz starke Leistung“, war Vorstandsmitglied Frank Ernst vor Begeisterung kaum zu bremsen.

Mühlhäuser machen kaum eigene Fehler

Suhl, das mit großen Erwartungen angereist war, musste sich hinterfragen, ob das Ziel mitteldeutsche Oberliga weiterhin Bestand hat. Alles infrage stellen wird man in der Waffenstadt nach dem Spiel freilich auch nicht. Ernüchterung macht sich dennoch breit und so manches Unverständnis ist unübersehbar.

Suhl war zu Beginn sehr schnell unterwegs. Die schnelle Mitte oder deren zweite Welle haben uns zunächst vor Probleme gestellt. Das haben wir dann aber gut in den Griff bekommen. Wir haben kaum eigene Fehler gemacht und damit das Tempo aus dem Spiel genommen. Da konnte uns auch ein kleiner Hänger nach der Pause nicht aus dem Tritt bringen“, lobte Mühlhausens Trainer Knöfler.