Marco Alles berichtet von der Biathlon-WM.

Es herrscht geschäftiges Treiben auf der Ljubljanska cesta. Ein Ladenbesitzer stellt seine Ständer mit Mützen und Ansichtskarten nach draußen. Ein Stück weiter öffnet sich die Tür der Buchhandlung. Und daneben hat sich gerade ein Pärchen einen Kaffee in der Bäckerei geholt, genießt ihn bei strahlendem Sonnenschein auf einer Parkbank am See. Das öffentliche Leben scheint langsam zu erwachen.

Am Montag ist der Lockdown in Slowenien weitgehend aufgehoben worden. Die Regierung reagierte auf die verbesserte Infektionslage in dem Land, das mit gut zwei Millionen genau so viele Einwohner wie Thüringen hat. „Wir atmen alle auf“, sagt Peter, der eine Pension in Bled betreibt. Seine beiden Söhne, die seit Oktober im Home-Schooling waren, kehren wieder in die Schule zurück. Auch dürfen sich die Slowenen wieder frei bewegen. Bislang war es verboten, seine Gemeinde ohne triftigen Grund zu verlassen. Bis zu zehn Personen ist es jetzt erlaubt, sich zu treffen.

Peter hofft, dass im nächsten Schritt auch das Gastgewerbe wieder öffnen darf. Das letzte Jahr sei hart gewesen: „Ohne Touristen kein Einkommen“, sagt er, ohne zu jammern. Die Regierung hätte finanziell geholfen und den Menschen im Sommer Gutscheine für einen heimischen Urlaub ausgestellt: „So hatten wir ein paar Einnahmen und das Geld blieb im Land.“ Weil die Fixkosten während des Lockdowns aber weiterlaufen, ist der Großteil seiner Ersparnisse aufgebraucht. „Zu Ostern“, meint er zuversichtlich, „dürfen wir vielleicht wieder Gäste begrüßen.“

Vor Andrang kaum retten kann sich schon jetzt der Friseur an der Ljubljanska cesta. Die nächsten Tage ist er komplett ausgebucht. Auch Peter muss sich noch gedulden.