Marco Alles berichtet von der Biathlon-WM.

Blau-Grün dominiert. Egal, wo man hinblickt: Rund um die Arena wimmelt es von den fleißigen Volunteers in ihren zweifarbigen Anzügen. Ob an den Eingängen, als Ordner auf den Parkplätzen, als Kampfrichter, Shuttlefahrer oder Ratgeber an der Strecke – ohne die 1500 Ehrenamtlichen aus allen Regionen Südtirols wäre dieses Großereignis nicht möglich.

„Alle sind alle stolz, mithelfen zu dürfen“, sagt Luis Mahlknecht und schaut in das noch spärlich gefüllte Stadion. Später wird hier das Leben pulsieren – und er wie immer mittendrin sein. Seit 2006 ist seine sonore Stimme untrennbar mit Biathlon in Antholz verbunden. Leidenschaftlich kommentiert er die Wettkämpfe, parliert dabei in Deutsch, Englisch und Italienisch. Die Übergänge sind fließend; seine Rennbeschreibungen voller Leidenschaft, die Informationen reich an Details.

Luis Mahlknecht, Stadionsprecher beim Biathlon in Antholz.
Luis Mahlknecht, Stadionsprecher beim Biathlon in Antholz. © Marco Alles

„Ich sammle das ganze Jahr über Daten“, verrät er und zückt sein dicht beschriebenes Heftchen. Daneben liegt die aktuelle Starterliste mit ein paar Stichpunkten zu den Athleten. Mehr braucht er nicht. Mittlerweile ist der frühere Grundschullehrer aus St. Ulrich ein Kenner der Szene. Mit dem Winter-Zweikampf in Berührung gekommen war er einst als freier Mitarbeiter der Tageszeitung „Dolomiten“, für die er heute noch schreibt.

Von der Randsportart zum gesellschaftlichen Ereignis – Luis Mahlknecht hat die Entwicklung des Biathlons in seiner Heimat hautnah miterlebt. Und er hofft, „dass nicht das Event, sondern der Sport weiter im Mittelpunkt stehen wird“. Dafür erhebt er gern seine Stimme, ob mit oder ohne Mikrofon. Die Olympischen Spiele 2026 hat der 62-Jährige natürlich im Hinterkopf. Seine Ehefrau Carla hat schon ihr Okay gegeben. Wenn die Weltmeisterschaft vorüber ist, freut er sich aber erst einmal auf die Dankeschön-Veranstaltung für alle Helfer.

Dann dürfen auch sie sich mal ei-nen Abend lang verwöhnen lassen.