Marco Alles berichtet von der Biathlon-WM in Antholz.

Der Weg durch das Stadion dauert. Hier ein Autogramm, dort ein Selfie; hier ein kurzes Winken, dort ein freundliches Hallo. Magdalena Neuner zählt selbst acht Jahre nach ihrem Karriereende noch zu den umschwärmten Stars der Szene. Die Fans lieben sie, und sie genießt die Aufmerksamkeit – besonders hier in Antholz, wo 2007 ihr sportlicher Stern mit drei Goldmedaillen aufgegangen war.

Mittlerweile trifft sie als TV-Expertin ins Schwarze, wird die Rennen auch am finalen WM-Wochenende analysieren. Eine Tätigkeit, die nicht nur in Deutschland boomt. Außer ihr geben im öffentlich-rechtlichen Fernsehen noch Kati Wilhelm, Laura Dahlmeier und Sven Fischer ihre Expertisen ab. Michael Rösch feierte am Sky-Mikrofon seine Premiere.

Aber auch die anderen Top-Nationen haben längst nachgezogen. So ähneln die Weltmeisterschaften mittlerweile einem Klassentreffen. Der Saisonhöhepunkt lockt die Biathlon-Größen von einst in Scharen vor die Kameras. Für die Norweger ist beispielsweise Emil Hegle Svendsen im Einsatz; für die Österreicher Christoph Sumann. Die Schweden haben sich die Dienste von Helena Jonsson und Björn Ferry gesichert; die Russen jene von Nikolai Kruglow. Die Franzosen setzen auf Marie Dorin Habert und Vincent Defrasne, die Schweizer auf Matthias Simmen. Und die Gastgeber werden von der mit olympischer Bronze dekorierten Karin Oberhofer auf RAI versorgt.

Geballte Kompetenz im Auftrag der Skijagd. Die TV-Zuschauer freut es; die Anhänger vor Ort nicht weniger. Auch wenn das eine oder andere graue Haar oder so manches Kilo dazugekommen ist – von ihrer Popularität haben die einstigen Idole kaum etwas eingebüßt.

Gold-Lena erst recht nicht.