Bensheim. Begünstigt durch Abwehrschwächen und Fehler ärgert Bensheim die Thüringerinnen beim 34:33 (16:17) zum zweiten Mal in dieser Serie mächtig.

Die THC-Handballerinnen haben im Kampf um Platz drei eine ärgerliche Niederlage kassiert. Beim Bundesliga-Achten Bensheim/Auerbach unterlagen sie am Samstag 33:34 (17:16) und konnten den Schwung der guten, beim 27:32 aber unbelohnten Vorstellung bei Dortmund nicht mitnehmen. Nach zwei Niederlagen verloren die viertplatzierten Thüringer zudem wertvollen Boden gegenüber dem Dritten Metzingen.

Die Schlussminuten drückten einen Teil des THC-Dilemmas aus. 29:30, 32:33 – zweimal war der Gast ganz nah dran, die Partie zu drehen. In entscheidenden Momenten leisteten sich die Thüringerinnen durch Fehlpässe und eine Kreis-Abwehr aber Patzer, die Bensheim zum Sieg verhalfen. Der Siebenmeter Lisa Friedbergers 46 Sekunden vor Schluss (34:32) bedeutete die Entscheidung, gleichwohl Kerstin Kündig ebenfalls von der Linie verkürzen konnte. Dass die Uhr für die letzten neun Sekunden nicht angehalten wurde, passte ins Bild eines mitunter glücklosen THC, der vor allem aber in der Abwehr keinen Schlüssel gegen kämpferische Gastgeber fand.

„Bensheim hat ein bisschen mehr geackert. Das war der Unterschied“, sagte THC-Trainer Herbert Müller, während sich Gegenüber Heike Ahlgrimm stolz über den ersten Sieg ihres Teams in diesem Jahr freute. Zuvor hatte es zwei Niederlagen für die Flames gegeben.

Angepasst statt selbst weggezogen

Drei Tage nach der intensiven Partie beim Meister BVB saß Irma Schjött erstmals auf der THC-Bank. Die kurzfristig verpflichtete schwedische Torhüterin verfolgte, wie sich ihre neue Mannschaft zunächst schwertat. Bensheim hatte den Thüringerinnen im Hinspiel einen Punkt abgeknöpft und hielt sie vom Tor fern. Die forsche Art behagte ihnen nicht. Erschwerend kam hinzu, dass sie nach 15 Minuten bereits viermal in Unterzahl waren und sich zurückhalten mussten. Die Vorteile lagen so aufseiten der Einheimischen, die diese zu einem Vier-Tore-Plus (12:8, 17.) nutzten.

Eine Auszeit Herbert Müllers brachte sein Team in die Spur. Binnen vier Minuten hatte der THC ausgeglichen. Und mehr noch. Er nutzte das Nachlassen der Bensheimerinnen eiskalt. Kerstin Kündig besaß die große Chance, ihr Team mit einer Zwei-Tore-Führung 15 Minuten Kraft schöpfen zu lassen. Sie setzte den Siebenmeter übers Tor, sodass es mit 17:16 in die Pause ging.

Die 16 Gegentore sprachen alles andere als für eine gute Verteidigung, die der THC gegen Dortmund über weite Strecken gestellt hatte. Obendrein brachte er sich um die Chance, Sicherheit zu holen. Statt in Überzahl nachzulegen, zog Bensheim begünstigt durch Fehler auf 20:17 wieder weg. Während Schjött zu ihrem Debüteinsatz kam, blieb es spannend, weil den Flames ebenso Fehler unterliefen. Umso bitterer, dass sich der THC in Vorteilssituationen anpasste.