Leverkusen. Kurz macht es der Thüringer Bundesligist spannend, kommt im Kampf um einen internationalen Startplatz aber beim 30:25 ungefährdet zu Punkten.

Muskelfaserriss, Bänderriss und zusätzliche Wunden durch Niederlagen: Die zurückliegenden Wochen sind für Josefine Huber mit Rückschlägen und viel Durchbeißen verbunden gewesen. Mehr und mehr findet die Abwehrchefin zu ihrer Sicherheit zurück. Nach dem makellosen Sechserpack gegen Oldenburg holte die 25-Jährige beim 30:25 (17:13) in Leverkusen aus ihren Würfen diesmal fast das Maximale heraus. Mit dem dritten Tor im vierten Versuch zum 29:25 stellte die Kreisläuferin drei Minuten vor Schluss den wertvollen THC-Erfolg endgültig sicher.

Viel hat die 25-Jährige investiert, um trotz der Blessuren am Kreis ihrer Führungsrolle gerecht zu werden, zumal mit Meike Schmelzer verletzungsbedingt seit Wochen ei­ne wichtige Stütze fehlt. Nicht immer mit dem nötigen Glück im Abschluss. Umso zufriedener konnte die Österreicherin auch diesmal mit ihrer Quote sein. Ein hartes Stück Arbeit aber lag hinter ihr und dem Team, ehe der 14. Saisonsieg gegen die junge Bayer-Mannschaft feststand. Mehr, als es sich Trainer Herbert Müller nach dem Sieben-Tore-Plus (21:14, 37.) gewünscht hatte.

Im Anflug: THC-Kreisläuferin Josefine Huber traf dreimal.
Im Anflug: THC-Kreisläuferin Josefine Huber traf dreimal. © Sascha Fromm

Wir haben Leverkusen noch einmal den roten Teppich ausgerollt“, sagte der THC-Coach. Er spielte auf die Phase an, in der es sein Team verpasst haben, zu einem einfacheren Sieg zu kommen.

Gerade noch hatte Josefine Huber verwandelt. Dann reihten sich wie beim 27:22 ge­gen Oldenburg Fehler in der Offensive anein­ander und brachten Leverkusen zurück ins Spiel. Angeführt von Zivile Jurgutyte, die sechs Mal traf, schlug der Gastgeber in drei Minuten vier Mal zu, er verkürzte auf 18:21 (39.).

Zweimal hatte Leverkusen die Thüringerinnen in Meisterschaftsspielen zuvor eiskalt erwischt. Diesmal indes konnte das Werksteam nur für sich reklamieren, den Sechsten noch einmal kurz vor Probleme gestellt zu haben. Womöglich hätte Mariana Lopes den Druck erhöhen können. Auf die Rückraumspielerin konnte der verletzungsbedingt dezimierte Neunte jedoch nicht zurückgreifen. Ihr Wechselvertrag zu Bayer beinhaltete eine Klausel, gegen den Thüringer HC nicht eingesetzt werden zu dürfen.

So blieb es bei einem Aufbäumen, was die Gäste nicht abhalten konnte, die Rechnung aus den schmerzhaften Niederlagen zu begleichen.

Asli Iskit verdiente sich ein Extra-Lob des Trainers. „Diesmal hat sie den Unterschied ausgemacht“, hob Müller die mit sieben Toren beste Werferin hervor. Mit ihrem Doppelpack warf die türkische Rückraumspielerin kurz vor der Pause erstmals ei­nen Vier-Tore-Vorsprung heraus (16:12, 27.). Die Basis für den am Ende ungefährdeten Sieg.