Bad Langensalza. Dem 38:18-Pflichtsieg am Mittwoch folgt ein spielfreies Wochenende. Die EHF sagt das Gastspiel in Astrachan ab und wertet es mit 10:0.

Bad Langensalza. Die Pflicht erfüllt, die Kür abgesagt: Nach dem Torfestival gegen Storhamar haben die Handballerinnen des Thüringer HC in der Bundesliga einen weiteren Sieg eingefahren. Gegen Mainz gewannen sie am Mittwoch 38:18 (15:10) und können im Rennen durch die englischen Wochen etwas länger durchschnaufen als zunächst geplant.

Wie die Europäische Handball Föderation (EHF) informierte, wird das für diesen Samstag geplante Gruppenspiel zwischen Astrachan und dem THC abgesetzt. Da der Verband keine Möglichkeit sieht, den Vergleich beim russischen Gruppenersten an einem anderen Termin auszutragen, wird er laut einer Mitteilung 10:0 gewertet.

Nach einer Beurteilung dieser Situation gäbe es keine Alternative, als dieses Spiel abzusetzen, heißt es von der EHF. Hintergrund sind die landesweit verschärften Bestimmungen, die mit Reisen in Risikogebiete wie Russland verbunden sind.

Infolge der Wertung sind die Chancen des Gruppenvierten THC auf das Erreichen des Viertelfinales in der Europa League nahe aussichtslos. Umso mehr gilt es für ihn, in der Liga aufzuholen.

Gegen den Vorletzten aus Mainz schien das THC-Team da anknüpfen zu wollen, wo es beim Rekordwochenende im europäischen Wettbewerb mit 71 Toren gegen die Norwegerinnen aufgehört hatte. Unkonzentriertheiten im Aufbau oder Abschluss störten indes zunächst mehrfach den Fluss im Spiel des Favoriten. Angeführt von Toptorschützin Marketa Jerabkova (9 Treffer) blieb er dennoch stets Herr der Lage, so dass der Pflichtsieg nie in Gefahr geriet.

Allein von den Zahlen wertete Trainer Herbert Müller den Ausgang als fantastisches Ergebnis. Die Angriffsleistung in den ersten 30 Minuten gefiel ihm weniger, geriet aber angesichts der zweiten Hälfte zur Makulatur. „Als die Abwehr stabil war, kamen wir immer besser ins Laufen“, sagte er. „In der zweiten Halbzeit sind wir ein bisschen schnell eingebrochen“, ärgerte sich sein Gegenüber Florian Bauer ein wenig. Mit den 35 Minuten zuvor war der Mainzer Trainer aber zufrieden.

Eine Sonderlob sprach der THC-Coach Nina Neidhardt aus. Sieben Tore erzielte die junge Österreicherin, schöne Treffer über Außen und ein krönender Dreher waren dabei. Auch die Vorstellung von Beate Scheffknecht am Kreis hob der Coach hervor. Weil Josefine Huber nach den vielen Spielen geschont wurde, kam auch Jolina Huhnstock auf dieser Position zu Einsatzzeiten und durfte sich über ihre ersten beiden Bundesliga-Tore freuen.

Eine Woche Zeit haben die Thüringer nun, um zu regenerieren. Am kommenden Mittwoch geht es zu den Handball-Luchsen Rosengarten 08-Buchholz.