Bad Langensalza. Die Kurpfalz Bären machen den Thüringerinnen das Leben schwer. Dank einer fast optimalen zweiten Hälfte steht aber ein 31:18 (17:10).

Bad Langensalza. Die Handballerinnen des Thüringer HC haben sich etwas Schwung für den bevorstehenden heißen Tanz durch drei Wettbewerbe geholt. Vor den schweren Prüfungen in der Bundesliga, im DHB-Pokal-Viertelfinale und in der Europa-League-Gruppenphase gewannen sie gegen Letzten Kurpfalz Bären 31:18 (17:10), taten sich dabei aber phasenweise schwerer als es ihnen lieb war.

„Wir brauchten diese zwei Punkte. Das war das Wichtigste“, sagte THC-Trainer Herbert Müller nach dem Arbeitssieg. Er sprach den Gästen um ihren Trainer Adrian Fulladdjasch ein großes Kompliment aus. Vor allem für den Mut, das Sieben-gegen-Sechs nicht nur einzusetzen, sondern auch konsequent durchzuziehen.

Nach einer Viertelstunde aber hätte der THC-Coach am liebsten nicht auf das Spiel angesprochen werden wollen. Entsetzt hielt er sich beide Hände vor Augen und griff kopfschüttelnd wenig später zur grünen Karte, um das Spiel zu unterbrechen. Gerade eben war der Siebenmeter von Cara Reuthal am Querbalken des THC-Kastens gelandet, bevor Asli Iskit frei zum Wurf kam. Der Aufsetzer der Türkin ging durch die Beine der Ketscher Torhüterin Leonie Moormann, aber eben auch über das Gästetor. Im Gegenzug saß ein weiterer Heber von Rebecca Engelhardt – 7:5. Für den Letzten beim Fünften, verkehrte Welt.

Herbert Müller hätte toben können. Und er tat es hin wieder während dieser unterirdischen Start-Viertelstunde seines THC, der nach einem 3:0-Lauf die Kontrolle verlor. „So leichte Fehler, so schenkst du ein Spiel hin“, schimpfte er und ärgerte sich auch im Nachgang darüber, auch wenn der klare Erfolg und eine nahezu optimale zweite Hälfte dieses Zwischentief verdrängte.

Mit der Auszeit und einigen Wechseln leitete der THC-Coach nach einer Viertelstunde die Kurswende ein. Zwar tat sich seine Mannschaft gegen die mit permanentem Sieben-gegen-Sechs volles Risiko gehenden Gästen weiter schwer. Vor allem ihre offensive Deckung behagte den Marketa Jerabkova und Kerstin Kündig nicht. Immerhin aber erlangten sie über die Deckungsarbeit peu à peu die Kontrolle über das Spiel zurück. Torfrau Marie Davidsen fügte sich nach 20 Minuten mit einem gehaltenen Siebenmeter prächtig ein. Und plötzlich kamen die Thüringerinnen auch zu einfachen Toren, auf die der Coach angesichts der Räume gegen das Ketscher Überzahlspiel von Anfang an gehofft hatte.

Beruhigendes Polster zur Pause

Ina Großmann und Arwen Rühl sorgten mit ihren Toren in Gegenstößen zum 17:10 für ein Polster zur Pause. Ein beruhigendes, wie sich in der zweiten Hälfte zeigen sollte. Spätestens als Kerstin Kündig trocken zur Elf-Tore-Führung aus dem Rückraum traf (21:10/35.), war den Kurpfalz-Bären der Zahn gezogen.

Die bisher erst einmal siegreiche Mannschaft von Adrian Fuladdjusch mühte sich weiter. Ein ums andere Mal war aber nun kein Vorbeikommen an der immer besser haltenden THC-Torfrau Marie Davidsen. Nach zehn Minuten musste die Norwegerin das erste Gegentor der zweiten Hälfte schlucken (23:11).

Überhaupt nur drei Treffer erzielte Gast nach dem Wechsel bis zur 52. Minute. So wuchs der Vorsprung des THC eher, als dass es noch einmal hätte knapper werden können. Selbst wenn dem Gastgeber einiges misslang.

"In der Halbzeit war die Devise, dass es zehn Tore Unterschied werden sollen. Das hat die Mannschaft umgesetzt. In bin erst dann zufrieden, wenn wir so kompakt stehen wie in der zweiten Hälfte", sagte Herbert Müller, zumal die Aufgaben nach dem ersten von 13 Spielen innerhalb von 36 Tagen nur schwerer werden.

Bereits am Mittwoch geht es für die Mannschaft um Trainer Herbert Müller mit einem Auswärtsspiel bei der Neckarsulmer Sportunion weiter. Am Samstag in einer Woche ist Metzingen im DHB-Pokal in der Salzahalle zu Gast.