Erfurt. Trotz personeller Rückschläge entscheidet der Thüringer HC das erste Bundesliga-Spiel des neuen Jahres für sich und klettert auf Rang drei.

Auch wenn die Verletzungsmisere anhält, setzten die Handballerinnen des Thüringer HC ihre Erfolgsserie fort. Nach zwei Erfolgen im EHF-Cup und dem Einzug ins Final Four des DHB-Pokals entschied der Vizemeister das erste Bundesligaspiel im neuen Jahr klar für sich. Vor 846 Zuschauern schlug der THC am Mittwoch Göppingen mit 34:23 (20:14) und zog am Dritten Blomberg-Lippe vorbei.

Ohne Kapitänin Iveta Koresova, die wegen Schulterproblemen die Verletztenliste nach Marie Davidsen, Mikaela Mässing und Josefine Huber anwachsen ließ, gab sich der favorisierte THC bis auf eine Schwächeperiode im zweiten Abschnitt kaum eine Blöße. Beate Scheffknecht lenkte das THC-Spiel und warf sich in der am Ende einseitigen Partie gegen ihren früheren Verein mit neun Toren in den Vordergrund.

THC-Trainer Herbert Müller mahnte, sich keinen Patzer mehr erlauben zu können, wollen die Thüringerinnen im Titelkampf bleiben. Nach einem über weite Strecken dominierenden Spiel seiner Mannschaft konnte er entspannt auf die Anzeigetafel schauen. „Mit elf Toren Differenz gewonnen, ich bin sehr zufrieden“, konstatierte er. Sein Gegenüber Aleksandar Knezevic sprach seiner Mannschaft für den Kampf und Willen ein Lob aus. „Ich bin sehr stolz“, sagte der Göppinger Trainer. Er merkte an, dass das Pokalspiel vor zwei Tagen bei Neckarsulm viel Kraft gekostet hatte. Kraft, die dem kleinen Kader im Duell bei den Thüringerinnen fehlte. Beide Kontrahenten sehen sich nach dem 27:26-Sieg von Göppingen beim Final Four in Stuttgart am 23./24. Mai wieder.

Zu ihrem ersten, wenn auch kurzen Einsatz in der Bundesliga kam am Mittwoch Greta Köster. Die 17 Jahre alte Torhüterin aus der Jugend rückte auf die Bank, da die reaktivierte Jana Krause unter der Woche aufgrund der Entfernung von ihrem Dienstort Lübeck nicht zu den THC-Spielen kommen kann. Veranlassung bestand bis auf den Siebenmeter-Einsatz jedoch nicht, die Torleute zu tauschen. Wie gegen Kastamonu am Sonntag im EHF-Cup (27:24) erwies sich Ann-Cathrin Giegerich als starker Rückhalt. Sie schuf die Basis, dass sich ihr THC-Team bereits in der ersten Hälfte absetzen konnte (20:14) und ragte auch danach heraus.

Die Gäste, die ebenfalls Verletzte zu beklagen hatten und mit nur zehn Spielerinnen nach Thüringen kamen, konnten einige Mal die Lücke in der THC-Abwehr finden und über den Kreis Gefahr ausstrahlen (Petra Adamkova). Im Rückraum fehlte ihnen indes die Kraft, den Thüringer HC in Gefahr bringen zu können.

Aus dem Konzept brachte sich die Gastgeberinnen bestenfalls selbst, indem sie vor allem in der zweiten Hälfte einige Chancen ausließen, Göppingen kurzzeitig Hoffnung machten, dann aber wieder zur alten Stärke fanden und das Ergebnis vom 24:20 auf 32:21 anwachsen ließen. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung gegen den THC fiel. Emily Bölk sah nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe die Rote Karte (42.) – eine harte Entscheidung.