Ruhla. Der 42-jährige Waltershäuser bereitet sich auf die „Winter World Masters Games“ vor. Beim Großereignis werden im Januar 2020 in Tirol etwa 3000 Ü30-Sportler antreten.

Wie viele Jungen und Mädchen aus dem Erbstromtal zog es Thomas Dieck als kleinen Knirps zu Ruhlas Wintersportlern auf die Skisprungschanzen. Doch die Laufbahn endete früh. „Nach einem Sturz, bei dem ich in die Weitenschilder krachte, hat mein Vater stopp gesagt. Da war ich elf“, erinnert sich Dieck. Über drei Jahrzehnte später hat er nun wieder die langen Sprunglatten angeschnallt und arbeitet auf ein großes Ziel hin. „Im Januar will ich bei den Winter World Masters Games in Kitzbühel starten“, sagt der 42-Jährige, der in Bad Salzungen im Landratsamt tätig ist.

Es ist ein ungewöhnliches Comeback, das der in Waltershausen wohnende Dieck vor einem Jahr begann. Denn Skispringen ist kein Breitensport, bei dem man einfach mal wieder einsteigt. „Ihm fehlen viele Jahre, entscheidende im Skispringen. Da muss man wieder an die Grundausbildung ran“, weiß Klaus Baacke, sein einstiger und heutiger Übungsleiter. Zweimal pro Woche trainiert Dieck. Von der kleinen Zehn-Meter-Schanze, wo er mit den Allerjüngsten übte, musste er sich Schritt für Schritt vortasten. Angst sei nicht das Problem, sondern Fertigkeiten im Flug, ein neues Bindungssystem und nicht zuletzt der geänderte Sprungstil, sagt Dieck. Dass er Fortschritte macht, wie Baacke lobt, zeigte der Heimwettkampf am Samstag. Unter den drei Masters – die Tabarzer Senioren sagten kurzfristig ab – holte sich Dieck von der Hans-Heß-Schanze (K 37) Platz eins vor dem Niedersachsen Markus Damköhler (27,5m/29m) und Hans-Jörg Hochsattel aus Ilmenau. Letzterer erinnerte bei seinem 19-Meter-Hüpfer an „Eddie the Eagle“. Da sah es bei Dieck schon nach Skispringen aus. In beiden Durchgängen segelte er 31,5 Meter weit ins Tal und war bis „auf ein leichtes Verdrehen“ zufrieden. In Kitzbühel, wo drei Schanzen angeboten werden (K42; K 75, K 109), springt er auch von einer 40er. Dieck: „Bei bestem Willen, mehr geht nach so langer Pause nicht“.