Eisenach. Nach vier Niederlagen hat Thüringenligist ThSV Eisenach II erstmals wieder in eigener Halle gepunktet. Beim 37:25 gegen Schlusslicht Arnstadt tat sich der Gastgeber jedoch lange schwer.

Die Heimmisere mit vier Niederlagen in Folge wurde gestoppt. Gegen das punktlose Tabellen-Schlusslicht SG Motor Arnstadt/Plaue leuchtete am Ende ein klares 37:25 an der Anzeigetafel der Werner-Aßmann-Halle. So souverän wie das Ergebnis vermuten lässt, war der Auftritt des ThSV Eisenach II indes nicht. Erst, als den mit gerade einmal mit zwei Auswechselspielern angereisten Gästen die Luft knapp wurde, der zur Halbzeit eingewechselte Keeper John Martin zu großer Form auflief, zog der Gastgeber vom 23:19 (40.) auf 37:25 zur Schlusssirene davon. Sechzehn Strafminuten (nur 8 für die Gäste) plus eine rote Karte für den ThSV Eisenach II belegen, wie schwer der Erfolg über weite Strecken gefallen ist. Der Halbzeitstand von 17:14 kann als Beleg gelten. Die rechte Angriffsseite des ThSV Eisenach II mit Armend Alaj und Renato Pauli (8 Treffer) drückte der Partie ihren Stempel auf. Hannes Meyer profitierte am Kreis von präzisen Anspielen, versenkte sieben Bälle. Daniel und Alexander Heim markierten mit 15 Toren mehr als die Hälfte der Treffer der SG Motor Arnstadt/Plaue.

„Einige meiner Spieler hatten die Partie wohl auf die leichte Schulter genommen“, gestand Michael Stegner-Guillaume, der Coach des ThSV Eisenach II, der – im Gegensatz zu den Gästen – eine nahezu voll besetzte Wechselbank hatte. „Uns fehlte im ersten Abschnitt die Leidenschaft“, bekannte Armend Alaj. Mit ihm sowie Marius Noack und Noah Streckhardt standen immerhin drei Zweitbundesliga-Anschlusskader im Aufgebot. „Im ersten Abschnitt fehlten einige Prozente“, räumte Michael Stegner-Guillaume ein. Die Abwehr stand nicht kompakt, gestatte den Gästen immer wieder den erfolgreichen Torwurf. Armend Alaj traf zum 4:1 (7.), Hannes Meyer zum 10:5 (15.). Die von ihrem Tabellenplatz keinesfalls entmutigten Gäste spielten munter mit, verkürzten durch Vincent Barthel bis auf zwei Treffer (12:10, 22.). Michael Stegner-Guillaume griff zur grünen Karte. In die Halbzeitpause ging es mit einem mageren Drei-Tore-Plus.

„Ja, in der Kabine musste ich laut werden“, gibt Michael Stegner-Guillaume freimütig zu. Den durchschlagenden Erfolg brachte das zunächst nicht. Die Gäste ließen die Hausherren nicht enteilen. Der ThSV Eisenach II forcierte aber das Tempo, stockte über die erste und zweite Welle sowie über die schnelle Mitte seine Trefferausbeute auf. „Entschlossenheit war angesagt“, konstatierte Michael Stegner-Guillaume. „Die erhoffte Souveränität zog ein“, fügte der ThSV-Coach hinzu. „Im Gegensatz zu unseren letzten Heimspielen, als wir in den letzten zwanzig Minuten vom Weg abkamen, drehten wir erfolgreich auf, fanden zu jener Leidenschaft, die uns zu Beginn der Saison auszeichnete. Ich hoffe, das können wir konservieren und auch nächste Woche im schweren Auswärtsspiel bei der HSG Werratal wiederholen“, erklärte Armend Alaj. Die zweite Halbzeit ging mit 20:11 an den ThSV Eisenach II. Zwanzig Feuerwerk-Minuten führten vom 20:16 zum 34:23 (Qendrim Alaj, 57.). Renato Pauli besorgte mit einem Doppelpack in den beiden letzten Minuten für den 37:25-Endstand.

ThSV Eisenach II: Noack, Martin; Brenner, Pauli (8), Meyer (7), Manys (3), Ukaj (3), Schunke, A. Alaj (9), Warlich (1), Streckhardt, Q. Alaj (6/1), Förster.

Siebenmeter: ThSV Eisenach II ½, SG Motor Arnstadt/Plaue 3/3, Zeitstrafen: ThSV Eisenach II 16 Min., Disqualifikation Streckhardt (35.), SG Motor Arnstadt/Plaue 8 Min.