Eisenach. Der Vereinschef des Handball-Zweitligisten blickt im Interview optimistisch nach vorne.

1994 stieß Shpetim Alaj zum ThSV Eisenach, im Februar 2018 wurde er zum Präsidenten des Handball-Traditionsvereins gewählt. Unsere Zeitung sprach mit ihm über die aktuelle Situation beim Zweitligisten.

Wie sehen Sie den ThSV Eisenach im Juli 2020?

Wir haben die Höhen und Tiefen der letzten Jahre gut überstanden. Wir sind auf gutem Weg, trotz der Corona-Pandemie erfolgreichen Handball für unsere Stadt, für unsere Anhänger und unser gesamtes Thüringen zu präsentieren. Den Ausrutscher 2018, Abstieg in die dritte Liga, haben wir sofort behoben, sind mit enormem Aufwind und ganz viel Euphorie wieder in die zweite Bundesliga gestartet. Viele alte und neue Sponsoren unterstützen uns. Eisenach ist eine handballbegeisterte Stadt. Die gesamte Region ist handballbegeistert. Das bestätigen unsere Zuschauerzahlen. Wir bieten attraktiven Handball in toller Atmosphäre. Viele junge Menschen finden den Weg zur eigenen sportlichen Betätigung zum ThSV Eisenach. Unsere Nachwuchsabteilung verzeichnet ein Plus von 50 Kindern. Das Vereinsleben wird deutlich aktiviert. Unsere Mitgliederzahl ist um 80 angestiegen. Das spricht auch für das zwischenmenschliche Klima in unserem Verein und die Arbeit meiner Vorstandskollegen, denen ich ausdrücklich danken möchte.

Richten Sie den Blick nach vorn…

Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist auch eine riesige Aufgabe des ThSV Eisenach. Wir haben bisher einen guten Job gemacht. Wir sind dabei, mit unseren Sponsoren und Partnern ein tragfähiges Konzept für die unmittelbare Zukunft zu erstellen. Ich bin sehr dankbar, dass fast alle unsere Sponsoren und Partner ihre Bereitschaft erklärt haben, uns weiterhin zu unterstützen. Der Freistaat Thüringen hilft seinen Spitzensportvereinen, zu denen der ThSV Eisenach gehört. Wir sind unserer Landesregierung sehr dankbar. Wir danken der übergroßen Mehrheit der Abgeordneten des Thüringer Landtages, die die von unserem Manager Rene Witte initiierte Initiative „Team Sport Thüringen“ mit konkreter Hilfe unterstützen. Das erleichtert unsere Arbeit bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Generell wollen wir unsere stolze Geschichte von Motor zum ThSV fortführen. Als lebendiger Traditionsverein.

Auf der Tagesordnung des Eisenacher Stadtrates stand mal wieder der Bau einer neuen, den Standards der ersten Bundesliga entsprechenden, Spielstätte, ebenso wichtig für den Schul- und Vereinssport. Das Land Thüringen hält seit mehreren Jahren hierzu eine Förderung von 9.4 Millionen Euro bereit.

Um zukunftsfähig zu sein, braucht der ThSV Eisenach als sportliches Aushängeschild der Stadt eine erstligataugliche Halle. Ebenso brauchen Schul- und Vereinssport diese neue Sportstätte. Zuletzt ist auf der Stadtratssitzung ein zielführender Beschluss gefasst worden.

30 Jahre ThSV Eisenach – das wäre doch ein Grund zum Feiern gewesen?

Die aktuelle Lage in unserem Land verhinderte die Jubiläumsfeier zum jetzigen Zeitpunkt. Doch wir werden als Verein zu einem späteren Zeitpunkt eine dem Jubiläum würdige Feier noch organisieren.

Was wünscht sich der Präsident?

Harmonie im Umfeld unseres Vereins. Wenn jemandem die eine oder andere Entscheidung nicht gefällt, bitte ich um Verständnis und Toleranz. Ich hoffe, dass alle unsere Spieler – von den ganz jüngsten bis zu den Männern – alle Mitglieder, alle Sponsoren und Partner, alle Fans, alle unserem ThSV Eisenach sich verbunden fühlenden Menschen gesund bleiben, diese schwierige Zeit mit ihren Familien gut überstehen. Das steht derzeit an oberster Stelle.