Weite Fahrten stehen am Samstag für die Handball-Thüringenligisten Blau-Weiß Goldbach und ThSV Eisenach II an.

Nur sechs Tage nach nach der langen Fahrt nach Altenburg führt es die Thüringenliga-Handballer von Blau-Weiß Goldbach/Hochheim erneut in den östlichen Zipfels Thüringens. Beim Tabellenvorletzten LSV Ziegelheim hoffen die Nessetaler auf ein schnelles Déjà-vu, das die nächsten zwei Punkte bringt.

In der Wieratalhalle (August-Bebel-Straße 32a, Ziegelheim) treffen ab 17.30 Uhr zwei Teams aufeinander, die sich in denkbar unterschiedlichen Stimmungslagen befinden. Während die Gastgeber in Behringen auch das siebente Saisonspiel verloren und die Sorgenfalten bei Trainer Patrick Jahn immer tiefer werden, schweben die Hornissen nach drei überragend erspielten Siegen (daheim gegen Ronneburg und Werratal, in Altenburg) wie auf „Wolke sieben“ daher. Waren die ersten Saisonspiele noch etwas holprig, so lässt sich die Handschrift vom neuen Trainerduo Jens Merten/Oliver Taubert immer deutlicher erkennen. Verlängerter Arm auf dem Parkett ist Marko Oluic, der nicht nur Regisseur, sondern auch eine Art Ziehvater für die jungen Spieler sein soll, wie Mannschaftsleiter Andreas Wagner betont. „Auf dem Nachwuchs liegt ja unser großes Augenmerk. Wir wollen noch stärker auf die Eigengewächse setzen“, sagt Wagner und freut sich, dass die Youngster so schnell Fuß gefasst haben. Beispielsweise Rechtsaußen Marc Wellendorf, der in Ziegelheim vier Treffer erzielte. Im Tor unterstrich Heiko Janick Pillokat sein Talent, als er zwei Siebenmeter und bravourös drei Konterläufe parierte. Auch Jonas Höfner und Maximilian Frisch hätten ihre Sache in der Skatstadt ordentlich gemacht. Trotz des guten Laufs fährt Goldbach mit Respekt nach Ziegelheim. Denn die Gastgeber mit den erfahrenen Urwank, Heinig, Moritz und Co sind stärker als es die Tabelle ausdrückt.

Auch auf der A 4 Richtung Osten unterwegs ist am Samstag der ThSV Eisenach II. Beim HSV Ronneburg steht um 19 Uhr ein richtungsweisendes Match an. „Nach den Heimpleiten müssen wir auswärts gewinnen. Das ist unser Ziel für den Samstagabend“, erklärt Qendrim Alaj, der Kapitän des ThSV Eisenach II, geradezu trotzig. Drei verlorene Heimspiele in Folge wurmen das gesamte Team. Ein Sieg soll her. Eine heißblütige Kulisse macht es aber in Ronneburg jedem Gast (und auch Schiedsrichter) besonders schwer. Der Sonneberger HV entführte aus Ronneburg mit einem 32:22-Kantersieg beide Zähler, startete den Höhenflug zur Tabellenspitze. Alle folgenden Heimspiele sahen den HSV Ronneburg als Sieger. Mit zwei weniger absolvierten Spielen als der ThSV Eisenach II rangiert der HSV Ronneburg mit 8:6 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz, der ThSV II belegt mit 9:9 Zählern den vierten Platz. Durch die unterschiedliche Zahl der absolvierten Spiele ergibt die Tabelle ein schiefes Bild.

Das Gesicht des Ronneburger HV prägen auch in dieser Saison Andre Stölzner, Silvio Stölzner und Torjäger Mirko Alexy, der mit 50 Treffern nach sieben Spielen (im Schnitt 7,14 Treffer) auf Platz 5 der Torjägerliste der Liga rangiert. In dieser Tabelle ist Armend Alaj vom ThSV Eisenach II mit 62 Treffern nach neun Spielen (im Schnitt 6,89 Tore) auf Rang drei zu finden. Christopher Stölzner, einst beim ThSV Eisenach und vor dem Sprung ins Bundesligateam, gesundheitsbedingt die leistungssportliche Kariere beendend und zu seinem Heimatverein HSV Ronneburg zurückkehrend, fungiert aktuell überwiegend nur noch als Co-Trainer. Das Schwergewicht, kürzlich als Beobachter beim Heimspiel des ThSV Eisenach II, springt ein, wenn Not am Mann ist. Verantwortung soll auf mehr Schultern verteilt werden.

„Wir wollen nicht das Gefühl eines schlechten Laufes aufkommen lassen“, erklärt Michael Stegner-Guillaume. „Wir haben doch schon gezeigt, dass wir guten und erfolgreichen Handball spielen können“, fügt der Trainer des ThSV Eisenach II hinzu. Die Konstanz fehle selbst innerhalb einer Partie. Dabei dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass ganz junge Spieler, wie der 19-jährige Julius Brenner, schon viel Verantwortung übernehmen müssten. Qendrim Alaj ist mit 27 Lenzen der Senior der Feldspieler. „Die Verantwortung muss auf mehr Schultern verteilt werden“, erklärt Michael Stegner-Guillaume. Nach der knappen Führung im jüngsten Heimspiel gegen den VfB Mühlhausen, habe man sich in Einzelaktionen verstrickt, dadurch ein Spiel verloren, das man hätte nicht verlieren dürfen. Nun soll es auswärts besser gemacht werden. Hinter den Einsätzen der die Woche verletzungsbedingt beim Training pausierenden Andreas Fehr und Armend Alaj steht ein Fragezeichen. Michael Stegner-Guillaume hofft, beide einsetzen zu können. Torhüter John Martin steht nicht zur Verfügung, ist als Nachwuchstrainer gefordert.