Breitungen. Überraschend entführte der ThSV Eisenach II zwei Punkte aus Breitungen. Mann des Abends war an alter Wirkungsstätte Torhüter Andreas Fehr.

Im Breitunger Sportzentrum taten sich Eisenacher Handballer oft schwer, doch am Samstag eroberten gleich zwei Teams des ThSV Eisenach die Heimstätte der HSG Werratal. Nachdem die A-Jugend das Landesligaspiel standesgemäß klar gewonnen hatte, überraschte die Eisenacher Reserve im Thüringenligaspiel mit einem 29:28-Erfolg.

Eisenachs Trainer Michael Stegner-Guillaume hatte sich durchaus etwas ausgerechnet. Seine Hoffnungen ruhten auf einem Mann, der viele Jahre zu den Leistungsträgern bei den Gastgebern gehörte. „Andreas Fehr ist heiß. Seine Leistung wird die Partie mit entscheiden“, prophezeite der Eisenacher Trainer und lag damit goldrichtig. Fehr schwang sich zu einer starken Leistung auf. Mit 19 parierten Bällen, darunter drei Siebenmetern, avancierte er zum „Mann des Spiels“.

Während die Werrataler mit ihrer gewohnten 6:0-Deckungsformation begannen, setzte Stegner-Guillaume auf eine Mischung von einem 5:1- und 3:2:1-Abwehrriegel. Er ließ seinen kleinen, aber schnellen Halbverteidiger konsequent gegen die Werrataler Aufbauspieler heraustreten. Mit einer offensiven Deckungsspitze sollten zudem die Räume von Werratals Regisseur Dino Bacic eingeengt werden. Die Eisenacher setzten die Vorgaben ihres Trainers gut um, so dass sich vor 300 Zuschauern eine spannende Begegnung entwickelte. Nachdem beide Torhüter in der Startphase (4:4/7.) nur wenig zum Greifen bekamen, setzte Fehr mit einem gehaltenen Siebenmeter beim Stand von 4:5 ein erstes Signal.

In der Offensive beeindruckten die Gäste mit ihren Kontern und auch im Positionsspiel ließen sie den Ball zügig laufen, so dass die Abwehr der Hausherren mehrfach zu spät kam. Vor allem über rechts kamen die Gäste mit Armend Alaj und Renato Pauli immer wieder zum Torerfolg. Eisenach fabrizierte etwas weniger Fehler und nach drei Fehr-Paraden hintereinander gelang es den Männern von Stegner Guillaume, sich erstmals mit zwei Toren abzusetzen (10:8/20.). In die Pause ging es mit einem 15:14 für den ThSV II.

Mit einem gehaltener Siebenmeter von HSG-Torhüter Lars Kremmer und einem Konter durch den Ex-Eisenacher Tom Kreutzer schafften die Gastgeber nach Wiederbeginn den Ausgleich (17:17/ 35.). Fehlwürfe und Technikfehler der HSG nutzten die Gäste dann, um sich nach dem 20:20 auf 25:20 (46.) abzusetzen. Qendrim Alaj führte in dieser Phase klug Regie und strahlte, wie beim Schlagwurftreffer zum 24:20, stets Torgefahr aus. Drei Treffer von Katic brachten Werratal noch einmal zurück ins Spiel (25:26, 51.), doch Eisenach behielt den Kopf oben – auch dank weiterer Paraden von Fehr.