Erfurt. Die Kreisläuferin des Thüringer Handball-Bundesligisten zog sich gegen Mainz einen Mittelfußbruch zu. Trainer Müller rechnet mit einer Ausfallzeit von bis zu einem Vierteljahr.

Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Die Handballerinnen des Thüringer HC müssen länger auf Meike Schmelzer verzichten. Die Kreisläuferin zog sich am Mittwochabend bei der Partie gegen Mainz (36:19) einen Mittelfußbruch zu, der operiert werden muss. Am Donnerstag sollte der Eingriff bereits erfolgen.

„Das ist extrem schmerzhaft für uns“, sagte Herbert Müller. Der THC-Trainer sprach von einem Ausfall von bis zu drei Monaten. An eine Rückkehr aufs Feld wäre demnach unter Umständen erst Mitte Mai zu denken. Dann ist die Saison so ziemlich gelaufen. Den letzten Auftritt in dieser Spielzeit haben die Thüringer Handballerinnen nach jetzigen Stand beim Final Four um den DHB-Pokal am 23./24. Mai.

Dem THC gehen langsam die Kreisläuferinnen aus. Infolge eines Kreuzbandrisses fehlt Josefine Huber seit Mitte September. Nun fällt mit Meike Schmelzer die zweite Kreisspielerin aus. Eine, die eine feste Größe bildete und zuletzt mit einer nahezu hundertprozentigen Wurfausbeute als „Ms. Zuverlässig“ galt. Mia Biltoft ist nun die einzig gelernte Spielerin auf dieser Position. Die Dänin konnte nach Hubers Verletzung bis Saisonende gewonnen werden. Als Mutter eines kleinen Mädchens kann sie indes nicht bei allen Spielen dabei sein.

Eine Neuverpflichtung ist kaum möglich

„Jetzt müssen wir sehen, wie wir die Situation lösen“, sagte Müller. Eine weitere Verpflichtung schließt er so gut wie aus. Die Transferperiode endet in dieser Woche. Am Sonntag ist der THC beim VfL Oldenburg gefordert.

Besonders bitter ist die Verletzung für Meike Schmelzer selbst. Die 26-Jährige war nicht nur beim THC eine Säule, sie entwickelte sich bei den Thüringerinnen seit ihrem Wechsel vor fünfeinhalb Jahren von Mainz nach Thüringen zur Nationalspielerin. 61-mal trug sie das DHB-Trikot und war zuletzt auch bei der WM in Japan dabei.

Ausgerechnet im Duell mit ihrem Heimatverein verletzte sich die THC-Kreisläuferin. Im Angriff war die aus Ingelheim stammende Frau ohne Fremdeinwirkung umgeknickt und musste mit schmerzverzerrtem Gesicht nach 36 Minuten vom Feld. Ihre Mannschaft lag zu dem Zeitpunkt bereits deutlich vorn und landete gegen den Aufsteiger mit einem 36:19 (20:9) den zehnten Saisonsieg.