Erfurt. Für den Handball-Bundesligisten ist Markéta Jeřábková der achte Zugang für die neue Saison.

Der Thüringer HC hat die unverhoffte Chance ergriffen. Nachdem der ungarische Erstligist Erd wirtschaftliche Probleme anmeldet hatte, wurde der Handball-Bundesligist für den Aufbau seiner neuen Mannschaft noch einmal aktiv. Mit Markéta Jeřábková konnte er eine weitere Verstärkung für den Rückraum gewinnen.

Die tschechische Nationalspielerin bildet den achten Zugang. Mit ihr umfasst das Team 2020/21 nun 17 Spielerinnen. „Aufgrund unserer starken Verluste im Rückraum war die Notwendigkeit nochmal da“, erklärte THC-Manager Maik Schenk, der am Donnerstag abseits der Handball-Bühne seiner Tatjana das Ja-Wort gab. Mit Verweis auf die Abgänge von Emily Bölk und Alicia Stolle (beide Budapest) begründete er die Verpflichtung der 24-Jährigen. Die Tschechin stellt den besonderen Zugewinn dar, für den der THC seinen Kader noch erweitern wollte.

Schon vor zwei Jahren versucht, Jeřábková zu verpflichten

„Das war ein langer Weg“, sagt Herbert Müller. Der THC-Trainer hat vor zwei Jahren bereits intensiv versucht, die Frau aus Plzen nach Thüringen zu holen. In den jährlichen Testvergleichen mit Most war die 1,74 Meter große Blondine aufgefallen. Aufgrund einer hohen Ausbildungsentschädigung scheiterte damals aber ein Übereinkommen. Das ermöglichte nun der Umstand, dass Érd seine Top-Spielerinnen wegen finanzieller Probleme komplett freigestellt hat. Darunter die 2018 nach Ungarn gewechselte Markéta Jeřábková, die der aktuelle Sechste laut Herbert Müller halten wollte.

„Ich hatte zwar einen gültigen Vertrag in Ungarn. Aber aus meiner Sicht war es unmöglich, den zu erfüllen“, erklärte die 24-Jährige. Sie betrachtet den Wechsel zum THC als Schritt nach vorn in ihrer Karriere. „Ich weiß, dass mich hier ein Team mit höchsten Ansprüchen erwartet. So eine Herausforderung habe ich gesucht.“

189 Tore in 49 Länderspielen

Die Zahlen sprechen für die Rückraumschützin. In 49 Spielen für die tschechische Auswahl warf sie 189 Treffer. Für den THC-Coach aber ist sie vor allem wegen ihrer Vielseitigkeit ein Gewinn. Er lobt ihre Qualität als sehr gute Abwehr- und Angriffsspielerin. Sie kann auf Halblinks ebenso zum Einsatz kommen wie in der Mitte. Bis Iveta Korešová nach ihrer Babypause zurückkehrt, könnte Jeřábková im Aufbauspiel ein Tandem mit Kerstin Kündig bilden. „Sie kann alle Positionen im Rückraum abdecken“, streicht Müller heraus.