Elxleben. Die Rollstuhlbasketballer landen einen Arbeitssieg.

Ohne Improvisation geht bei den Thuringia Bulls in dieser Saison gar nichts. Allerdings erweist sich der Triple-Champion auch darin meisterlich. Auf dem Feld mussten die Elxleber Rollstuhl-Basketballer zum Heimauftakt des Jahres gegen die Rhine River Rhinos aus Wiesbaden Jitske Visser, Vahid Azad und Jake Williams ersetzen. Dadurch war die Rotation stark eingeschränkt. Und da die bewährten Kräfte am Kampfgericht kurzfristig ausfielen, erlebten dort mit Sebastian Knedlik und Roman Wenzel zwei Spieler der zweiten Mannschaft ihre Feuertaufe.

Auch wenn im Spiel nicht alles reibungslos verlief, feierte die Bulls-Familie am Ende einen ungefährdeten 72:59-Sieg und damit den vorzeitigen Einzug ins Play-off-Halbfinale der 1. Bundesliga. Der 28:30-Rückstand zur Halbzeit war trotzdem ein Thema und brachte selbst Trainer Michael Engel ins Grübeln: „Ich denke, im Champions-League-Halbfinale 2018 lagen wir nach der ersten Hälfte letztmals zurück“, sagte er und gestand, „schon etwas angespannt“ gewesen zu sein.

Den Glauben an sein Team hatte er jedoch nie verloren. Mit aggressivem Pressing und Ballgewinnen kamen die Bulls zu leichten Punkten und verwandelten ein 32:34 im dritten Viertel in einen 52:40-Vorteil. Überragend dabei: Matt Scott, der insgesamt mit 26 Punkten und acht Assists glänzte, sowie Alex Halouski, der im Laufe der Partie zu alter Treffsicherheit fand (23 Zähler).

Manager Lutz Leßmann, dessen Aura im Bullenstall vermisst wurde, konnte aufatmen – und seine selbst auferlegte Fastenkur genießen.

Bulls: Hager (4), Cleem, Scott (26), Bienek (10), Podnieks (7), Albrecht, Partanen (2), Halouski (23).