Erfurt. Die Bundesliga-Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt lassen gegen den USC Münster die Riesenchance aus, einen Befreiungsschlag zu landen.

Der Fluch hält an. Die Erfurter Volleyballerinnen konnten auch im sechsten Anlauf in dieser Saison den Bock nicht umstoßen und dem Gegner nach einem Fünf-Satz-Spiel den Sieg überlassen. Beim 2:3 (17, 19, -20, -22, -9) gegen Münster trauerten sie der vergebenen Riesenchance nach, einen echten Befreiungsschlag landen zu können.

Trainer Konstantin Bitter musste sich wie im falschen Film vorkommen. Als hätte einer den Stecker gezogen, war seinem Team im fünften Satz die Kraft ausgegangen. Nichts gelang mehr, den Gästen dafür fast alles. Nach mehr als zwei Stunden ließ Iris Scholten den Bundesliga-Fünften im ersten von sechs Matchbällen jubeln. Genauso wie im Hinspiel Anfang November, als der Albtraum Tiebreak für die Erfurterinnen mit einem 2:3 begonnen hatte.

Starker Start der Erfurterinnen

Dabei schien Bitter das Lächeln anfangs nicht aus dem Gesicht zu kriegen. Was sein Team spielte, wurde zu Gold. Vor allem, wenn Vera Mulder die Hände im Spiel hatte. Die Niederländerin ragte aus einem kompakten Team heraus. Am Ende durfte sie sich zumindest über eine weitere silberne Plakette freuen.

Ob Block oder Angriff, die 22-Jährige setzte immer wieder die Akzente. Vor allem über die Diagonalposition stellte sie die Gäste vor große Probleme – und per Dreierpack die Weichen auf Satzgewinn. Weil es so gut lief, brachte sie den Abschnitt mit einem Hieb auch nach Hause.

Viermal hatten die Erfurterinnen Münster zu Hause schlagen können, jeweils im Tiebreak. Der dominante Auftakt-Durchgang verleitete zur Hoffnung, dass es klarer gehen und zudem der erste Heimsieg der Saison gelingen könnte. Wo die Schwarz-Weißen im ersten Satz aufgehört hatten, knüpften sie auch an. Über viele gelungene Aktionen beherrschten sie das Duell weiter, holten sich auch den nächsten Satz durch Jaidyn Blanchfield (25:19), ehe aber die Konzentration nachzulassen schien.

Müster wird immer druckvoller

Münster kam stärker auf, blockte besser und wurde zusehends druckvoller. Besonders durch Iris Scholten und Elena Kömmling drehte der Gast den Spieß um. Zwei Satzbälle konnten die Thüringerinnen abwehren, aber nicht verhindern, dass der USC seine Chance witterte.

Und er war fest entschlossen, diese auch nutzen zu wollen. Begünstigt durch immer mehr Fehler der Erfurterinnen, lagen die Gäste stets vorn und glichen nervenstark aus. MVP Juliane Schröder war im Hinspiel bereits zur wertvollsten Spielerin gekürt worden. Nach zwei abgewehrten Satzbällen bereitete sie dem Aufflammen des schwarz-weißen Mutes im vierten Satz ein Ende (25:21). Das Drama Tiebreak nahm für die Erfurterinnen seinen Lauf.