Landkreis. Erste Folgen des Rücktritts des geschäftsführenden Vorstands. Neuwahl für September geplant.

Der Kreissportbund (KSB) steht ohne geschäftsführenden Vorstand da (unsere Zeitung am 27. Mai). Die ersten Konsequenzen des Rücktritts der Vorsitzenden, ihrer beiden Stellvertreter sowie der Finanzerin werden Ende des Monats spürbar: Es wird das Vereinsmobil nicht mehr geben. Der Kleinbus, ein Neunsitzer, legt pro Jahr rund 17.500 Kilometer zurück. Etwa 70 Vereine nahmen Service in Anspruch, fuhren mit dem Vereinsmobil zu Training und Wettkampf.

Nun ist zumindest vorläufig Schluss damit. Der Leasingvertrag läuft aus, die verbliebenen sechs abstimmungsberechtigten Mitglieder des Kreissportbundes sind nicht unterschriftsberechtigt, um einen neuen Vertrag zu schließen.

Zumindest bis Ende September wird das der Fall sein. Denn erst dann soll es beim Kreissportbund Neuwahlen geben. Die ersten Vorbereitungen darauf beginnen Ende Juni mit einer Sitzung des Vorstands, zu dem auch Ehrenmitglied Dieter Elbert aus Mühlhausen gehört.

Bis Ende September wollen die aktuellen Vorstandsmitglieder mit den verbliebenen reden, ob sie sich denn nicht die Rückkehr vorstellen können, kündigt Frank Meyer an; der Hüpstedter ist der Seniorensport-Verantwortliche innerhalb des Vorstands. Ob er sich einer Neuwahl stellt, lässt er offen. „Das hängt davon ab, wer sich noch um die Posten bewirbt.“

Das Misstrauensvotum trifft auch ihn. Die Mitgliederversammlung hatte eine Pauschalabgabe von maximal 72 Cent pro Jahr und Mitglied abgelehnt. Die habe es gebraucht, um mögliche Mehrkosten für das Büro der Mitarbeiter in der Geschäftsstelle zu bezahlen. Das bisherige in der Kasseler Straße hatte der aktuelle Eigentümer, der Landessportbund, zu Ende Juni gekündigt.

Der neue Eigentümer hat nun, nach dem Eklat zur Mitgliederversammlung, dem Kreissportbund die Räume zumindest bis Ende September zu den bisherigen Konditionen überlassen, so dass kein neuer Vertrag notwendig wurde.

Meyer hält die Debatte für überzogen. „Es geht um maximal sechs Cent im Monat. Das ist nichts – egal wie viele Mitglieder ein Verein hat.“

Das laufende Geschäft werden die verbliebenen weiterführen. Es wird eine Ferienfreizeit geben und auch den Seniorenschwimmtag Anfang November in der Thüringentherme. Offen ist derzeit nach Aussage von Frank Meyer, was mit dem für den 21. September geplanten Frauensporttag wird. „Es braucht Vorbereitung, aber es ist ja noch nicht sicher, wer dann, das ist möglicherweise schon nach der Wahl, noch im Vorstand ist.“ Vertraglich gebe es aus jetziger Sicht keine Probleme. „Der Frauensporttag ist finanziell gedeckelt, denn die Mitgliederversammlung hat den Haushalt beschlossen.“ Das war vor mittlerweile drei Wochen wenige Minuten bevor die Geschäftsstellenumlage abgelehnt wurde und der geschäftsführende Vorstand aufgab.

Zahlen und Fakten

Unter dem Dach des Kreissportbunds waren Ende des vergangenen Jahres 15.711 Sportler in 178 Vereinen im Landkreis vereint. Seit 2018 gehörten dem Vorstand an Kerstin Wagner-Hohage (Horsmar), Andreas Körner (Ammern); Carmen Grauel (Bad Langensalza), Claudia Kummer, Frank Meyer (beide Hüpstedt), Mandy Göbel (Vogtei), Marko Wartmann (Großvargula), Karl-Heinz Schütz (Bollstedt), Stephan Mayer, Thomas Stecher (beide Mühlhausen). Der Vorstand wurde seinerzeit einstimmig wiedergewählt.