Gera/Erfurt. Bad Frankenhausen teilt sich bei Erfurt Nord die Punkte und trauert etwas den Chancen hinterher. Ein Sieg wäre drin gewesen im Nachholespiel.

Fußball am Montag. Ungewöhnlich, aber mit 300 Zuschauern wohl doch beliebt. Es war die einzige Partie -- das Thüringenligaspiel FC Erfurt Nord gegen den SV Blau-Weiß Bad Frankenhausen, das unterm Strich leistungsgerecht 2:2 endete. Dass so viele Zuschauer an die Erfurter Grubenstraße kamen, war nicht ganz vorherzusehen, zumindest nicht für die Gastgeber. Denn bereits zur Halbzeit waren die Bratwürste alle und das neue Fass Bier wollte nicht so richtig.

Nach einer anfänglichen Abtastphase, ging es nach einer Viertelstunde so langsam schneller vonstatten. Die besseren Chancen hatten die Gäste aus Bad Frankenhausen. Nach 15 Minuten war es Carsten Kammlott, der einfach mal abzog. Chris Griebel hatte sich zuvor bestens auf der linken Seite durchgesetzt. In der Phase als Bad Frankenhausen besser wurde, fiel das 1:0 für Erfurt Nord. Frankenhausens Kapitän Tino Auerbach leistete sich einen folgenschweren Fehler im Mittelfeld. Sein Luftloch war der Dosenöffner für Erfurt. Ein steiler Pass genügte dann, um die Abwehr auseinander zu nehmen. Florian Maulhardt tauchte plötzlich vor Kevin Gröger auf. Der ausgebuffte Stürmer ließ sich die Chance nicht nehmen. Gröger war zwar noch dran, aber ohne Chance.

In der Folge aber erarbeitete sich Bad Frankenhausen weitere gute Möglichkeiten. Robert Ränkes Schuss ging nach einer knappen halben Stunde nur Zentimeter am Tor vorbei. Erfurts Schlussmann Schorch war schon geschlagen. Immer mehr sah es danach aus, dass der Ausgleich fällt. Erfurt Nord kam noch einmal gefährlich vors Tor. Philipp Menz spielte im Mittelfeld die Frankenhäuser Männer schwindlig. Sein Pass auf Kliem kam butterweich an. Aber Gröger hielt den Schuss und so ging es mit der knappen Führung Erfurts in die Pause, die nicht unverdient war, aber zugleich auch schmeichelte.

Nachdem auch zu Beginn der zweiten Halbzeit das Abtasten an vorderste Stelle stand, übernahmen wieder die Gäste das Kommando. Folgerichtig der Ausgleich. Griebel setzte sich energisch durch, war nicht vom Ball zu trennen und marschierte an der Strafraumgrenze entlang. Sein Schuss gegen die Laufrichtung passte genau – 1:1.

Und die Gäste witterten, dass hier was möglich war. Erfurt hingegen wirkte müde. Der finale Pass blieb meist aus oder landete beim Gegner. Von der Bank kam des Öfteren der Satz, dass mehr gemacht werden muss, was den Nagel auf den Kopf traf. Trainer Christian Stieglitz schickte nach dem Ausgleich sechs Mann zum Warmlaufen und schon wurden die Gastgeber wieder besser. Maulhardt hatte eine gute Möglichkeit. Sein Versuch, einen Elfmeter herauszuholen scheiterte aber.

Die Frankenhäuser hatten das nötige Selbstvertrauen, boten den Erfurtern immer wieder die Stirn und versuchten, das Ganze spielerisch zu lösen – im Gegensatz zu den Erfurtern, die meist über lange Bälle probierten, gefährlich zu sein.

Nach einer guten Stunde dann drehten die Gäste das Spiel. Kapitän Auerbach kam über rechts, sein Schuss ging an den Pfosten, Robert Ränke war zur Stelle und schob ein. Aber die Erfurter bewiesen Nehmerqualitäten und schlugen noch einmal zurück. Nach einem Ballverlust von Kammlott stand Maulhardt wieder goldrichtig. In den letzten Minuten suchten beide die Entscheidung, was aber nicht gelang. „Wir haben Moral bewiesen. Letztendlich kann ich mit dem Punkt leben, auch wenn´s schwer fällt. Spielerisch war es auf alle Fälle eine Steigerung, was mich sehr freut“, sagte Silvio Beer kurz nach Schlusspfiff an der Erfurter Grubenstraße, wo es zum Schluss auch wieder Bratwürste und das überall beliebte Kaltgetränk aus Hopfenblüten gab.