Vilsbiburg. Erfurts Bundesliga-Volleyballerinnen können den Favoriten zumindest kurz ärgern, treten die Heimreise aus Bayern aber mit einem 1:3 an.

Vilsbiburg. Ein Ass, und es war geschafft. Nach drei abgewehrten Satzbällen ließ Sindy Lenz ihre Erfurterinnen durch eine kurze Aufgabe erstmals hüpfen. Das Erfolgserlebnis, das es gebraucht hatte, um ein Team wie Vilsbiburg zu ärgern, war mit dem 1:1 nach Sätzen da. Weiteren Nutzen daraus ziehen konnten die Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt aber nicht. Mit einem 1:3 (-19, 26, -11, -11) ging für den Letzten auch das zweite Spiel nach dem Wiedereinstieg in den Spielbetrieb verloren.

Im Dreikampf um den vierten Platz mit dem zeitgleich 3:0 gegen Straubing siegreichen VfB Suhl und dem SC Potsdam zeigte sich das Rote-Raben-Team in den anderen drei Durchgängen präsenter, konstanter, druckvoller. Allen voran Danielle Brisebois. Die Kanadierin, die vergangene Saison in Erfurt spielte, schwang sich zu einer der entscheidenden Figuren auf Seiten der Vilsbiburger auf und durfte sich über die dritte Ehrung als wertvollste Spielerin in Folge freuen.

Gut jeder dritte Angriff der 26-Jährigen aus Bolton ist drin. Das wies die Statistik vor dem Rückspiel auf, macht Danielle Brisebois zwar nicht zur effektivsten Angreiferin der Liga, mit 192 Punkten aus 15 Partien aber im Moment zu der erfolgreichsten. Besonderes Augenmerk richtete Erfurts Trainer Gil Ferrer Cutino deshalb auch auf die Vilsbiburger Punktegarantin.

Trotz einer Steigerung seiner Mannschaft gegenüber dem 0:3 in Wiesbaden musste er mit ansehen, wie zunächst jedoch Jodie Guilliams sein Team vor Probleme stellte. In der Annahme nicht so überzeugend, kam die Belgierin immer wieder mit ihren Angriffen durch und band den Sack im ersten Satz zum 25:19 zu.

Durch den Zuspiel-Wechsel von Madelyn Cole für Meghan Barthel schienen sich die Erfurter zwischendurch kurz gefangen zu haben und zeigten im zweiten Satz, wozu sie in der Lage sein können. Sie diktierten den zweiten Satz, fanden immer wieder Lösungen, wenn Vilsbiburg herankam. Frisch im Spiel eigens für die Aufgaben, nahm Sabrina Krause den aufkommenden Einheimischen mit zwei Assen 21:18 den Wind aus den Segeln. Selbst drei abgewehrte Satzbälle steckte der Letzte weg, konnte die Leistung aber nicht halten.

Die Mannschaft von Florian Völker, der vor der Saison von Schwarz-Weiß zu den Bayern gewechselt war, hatte das Hinspiel 3:0 gewonnen. Der Vierte der Bundesliga spielte seine Vorteile in den Sätzen drei und vier nun konsequent aus. Insbesondere Danielle Brisebois. Sie kam auf den Tageshöchstwert von insgesamt 24 Punkten.

Erfurts Trainer Gil Ferrer Cutino versuchte erneut viel, wechselte mehrfach. Die nachverpflichtete Außenangreiferin Anastasiya Grechanaia kam dabei zu einem Kurzeinsatz, konnte aber noch keine Akzente setzen.

„Wir müssen Geduld haben“, sagte er und meinte damit genauso das Spiel der Erfurterinnen. Viel gekämpft hätten sie, fand der neue Coach, machte nach dem dritten Satz aber eine Müdigkeit aus, insbesondere mental.