Erfurt. Neu-Trainer Florian Völker freut sich auf die Herausforderung mit Volleyball-Bundesligist Schwarz-Weiß Erfurt. In dem Zwölfer-Kader sieht er eine gute Mischung.

Vor Kurzem hat Florian Völker als Co-Trainer die deutsche B-Auswahl bei der Universiade in Neapel auf dem Weg zum fünften Platz begleitet. Nun beginnt die Mission, mit den Bundesliga-Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen. Vor dem offiziellen Trainingsstart am Montag sprach er über die Mannschaft und seine Vorstellungen.

Das Team steht: zwölf Spielerinnen, davon sieben neue und noch ein zurückgekehrtes Eigengewächs. Wie würden Sie den Kader beschreiben?

Erst mal war wichtig, dass wir im Vergleich zur vorherigen Saison auf zwölf Spielerinnen kommen und mit zwölf Spielerinnen jeden Tag arbeiten können. Schön ist, dass wir Sindy, Sabrina und Paula (Sindy Lenz, Sabrina Krause und Paula Reinsch/Anm. d. Red.) halten konnten. Neben den Dresdnerinnen Michelle Petter und Rica Maase kommen ein paar erfahrene Spielerinnen hinzu und mit Jennifer Pettke sogar eine sehr erfahrene. Es ist hoffentlich guter Mix. Langfristig wollen wir vor allem auf junge deutsche Talente setzen.

Hand aufs Herz. Hätten Sie sich noch die eine oder andere Verstärkung gewünscht?

Man wünscht sich als Trainer immer vieles. Aber mit den Mitteln, die zur Verfügung standen, habe ich die Mannschaft, die ich wollte. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt geht‘s an die richtige Arbeit. Ob ich zufrieden bin, danach darf man mich im Dezember fragen. Erste Erkenntnisse wird sicher die Vorbereitung bringen.

Wieder prägen junge Amerikanerinnen das Bild der Mannschaft. Mit Danielle Brisebois kommt eine Kanadierin hinzu. Woher rührt das Faible für Spielerinnen aus Übersee?

Das ist reiner Zufall. Bei Danielle Brise­bois etwa ist es so gewesen, dass ich sie sehr gut kenne. Ihre Schwester Taylor hat in Offenburg gespielt. Der Kontakt zu Cassidy (Cassidy Pickrell/Anm. d. Red.) wiederum ist im April in Belgrad entstanden, wo ich als Trainer ein Volleyball-Camp geleitet habe. So steht hinter jeder dieser vier Spielerinnen eine eigene Geschichte. Durch die vielen Colleges gibt es einfach wesentlich mehr Spielerinnen aus Übersee auf dem Markt. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit höher.

Der Ballast, der Schwarz-Weiß Erfurt anhängt, wiegt schwer. Drei Jahre Eliteliga, dreimal Vorletzter, dreimal sportlicher Absteiger. Wie realistisch ist es, zu glauben, dass ein viertes Jahr im Oberhaus nicht wieder so endet?

Es ist schwierig, abzuschätzen, was realistisch ist. Aber ich spüre keinen Ballast. Auch die Spielerinnen spüren den nicht. Wir haben die Chance und werden alles geben, um zu bestehen. Ich freue mit darauf, mit der Mannschaft zu arbeiten, zu spielen, zu zocken.

Bammel?

Nein, überhaupt nicht. Ich bin mir der Verantwortung bewusst. Und ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht. Die Planungen laufen bereits seit April. Jetzt packen wir es an.

Wie sieht Ihr Fahrplan aus?

Die erste Woche werden wir uns sicher erst mal gewöhnen, wieder an Volleyball nach der längeren Pause, an die Halle und wir uns aneinander. Ende August, Anfang September stehen die ersten Vorbereitungsspiele an, bevor am 9. Oktober dann die Punktspiele beginnen. Wir haben genug Zeit.

Sie kommen vom VC Offenburg, der zweimal in Folge in der zweiten Bundesliga Süd den Staffelsieg geholt und aus wirtschaftlichen Gründen auf den Aufstieg verzichtet hat. Weil keiner aufsteigen wollte, hat Schwarz-Weiß Erfurt die Klasse gehalten. Die Vereinsleitung nannte sie als Wunschkandidat. Was verbinden Sie mit der neuen Aufgabe in Erfurt?

Im Moment ist es eine große Herausforderung, die mich reizt, sie zu bestehen.