Erfurt. Erfurter Volleyballerinnen spielen beim 1:3 gegen Straubing nur einen Satz auf Augenhöhe.

Als Woche der Wahrheit hatten die Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt die beiden wichtigen Punktspiele in diesen Tagen deklariert. Was blieb nach dem ersten Duell, war die Erkenntnis, dass der Blick auf die Realität manchmal ziemlich schmerzhaft sein kann. Denn mit dem 1:3 (13:25, 25:17, 16:25, 11:25) gegen NawaRo Straubing erlebten die Thüringer Frauen im Kampf um den sportlichen Klassenerhalt einen herben Dämpfer.

Im Abstiegskampf wartet auf Erfurt nun bereits in drei Tagen der VC Wiesbaden, der Mittwochabend zur gleichen Zeit die Thüringer Frauen in der Tabelle auf den vorletzten Platz verdrängte. Mit dem 3:2 (25:19, 22:25, 25:18, 20:25, 15:10) beim noch sieglosen Schlusslicht VfB Suhl erkämpfte sich der kommende Gegner (Sonntag, 16 Uhr) einen wichtigen Erfolg.

Angesichts der beiden so entscheidenden Spiele in dieser Woche schien der Druck die Erfurter Mannschaft regelrecht zu lähmen. Gerade einmal 22 Minuten benötigte Straubing – mit exakt 25 Schlachtenbummlern angereist – für den Sieg im ersten Satz. Bei den SWE-Frauen derweil klappte fast gar nichts. Mal landete der Aufschlag im Aus, dann im Netz. Der Gegner spielte mit viel mehr Druck und lag vor 632 Zuschauern schnell mit 18:9 in Führung. Hinzu kam, dass Erfurt bei einem Straubinger Netzroller auch noch das Pech gepachtet hatte. Alles schien so, als würde Schwarz-Weiß wie in den beiden Spielen in der vergangenen Serie gegen Straubing und erstmals in dieser Saison mit 0:3 verlieren. Aber es kam anders.

Wie ausgewechselt agierte die Mannschaft um Trainer Florian Völker, die im zweiten Durchgang plötzlich mit 5:0 führte, als Danielle Brisebois punktete. Für mächtig Schwung sorgte in jener Phase auch Clarisa Sagardia. Entscheidend zu diesem Zeitpunkt war, dass Erfurt mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein als in Satz Nummer eins auftrat. Denn immer dann, wenn Straubing auf dem besten Weg zum Gleichstand war, zogen die Gastgeberinnen wieder die Zügel an. Ein Schmetterball von Halli Amaro zum 17:13 war der beste Beleg dafür.

Aber die Leistungen von Schwarz-Weiß waren diesmal viel zu schwankend, um den Sieg des Vorjahreszehnten tatsächlich in Gefahr zu bringen. Beim 16:5 zum Beispiel hatte der Straubing keine Mühe, den Ball ins Erfurter Feld zu schmettern. Elf Zähler im Rückstand – das war eine zu große Hypothek in Durchgang drei. So war es bezeichnend, dass beim 16:25 der Ball im Netz landete.

Und auch im letzten Satz blieb die Wende aus. Beim 10:21 war die fünfte Saisonniederlage längst nicht mehr abzuwenden.