Erfurt. Potsdams Dominanz ist beim 3:1 zu groß für die Erfurter Bundesliga-Volleyballerinnen. Suhl bleibt beim unbesiegten Ersten Stuttgart ohne Erfolgserlebnis.

Die Volleyballerinnen von Schwarz-Weiß Erfurt haben auch das dritte Aufeinandertreffen mit Potsdam verloren. Nach 1:3-Niederlagen im DVV-Pokal und im Bundesliga-Hinspiel reichte es am Mittwoch erneut zumindest zu einem Satzgewinn.

Mit Anett Nemeth als wertvollste Spielerin machten die für diesen Moment auf Platz zwei gekletterten Potsdamerinnen mit einem 3:1 (16, 14, -22, 16) die schmerzhafte Niederlage am vergangenen Freitag beim VC Wiesbaden vergessen. Für Erfurt wird es ungeachtet der Niederlage schwer, sich noch den stillen Traum von den Play-offs zu erfüllen. Am Samstag empfangen sie – erneut in der Riethhalle – den USC Münster (18 Uhr), der diesem Ziel deutlich näher scheint.

Auch der VfB Suhl musste eine klare Niederlage quittieren. Die Mannschaft um Trainer László Hollósy verlor 0:3 (-17, -21, -25) bei Spitzenreiter MTV Stuttgart, der den 18. Sieg im 18. Spiel feierte. In der Wolfsgrube kommt es am Samstag zum Rückspiel. Danielle Harbin sammelte als herausragende Spielerin beim VfB ihre sechste Plakette in dieser Saison.

Münster lässt Erfurts Hoffnungen vorerst sinken

Erfurts Hoffnungen auf das erstmalige Erreichen der Meisterrunde sind bereits am Vorabend gesunken. Nach Münsters 3:0 ge­gen Straubing am Dienstag wuchs der Abstand auf den noch die Play-offs bedeutenden achten Platz zunächst auf acht Punkte an. Drei Siege aus fünf Partien bräuchte es nun mindestens für die Schwarz-Weißen.

Dreieinhalb Wochen nach ihrem letzten Pflichtspieleinsatz taten sich die Einheimischen schwer, in ein flüssiges Spiel zu finden. Potsdam machte von Beginn an Druck und schuf sich das Polster, auf dem es Punkt für Punkt auch sein Selbstvertrauen zusätzlich weiter aufbaute.

Potsdams Sieg trägt Nemeths Handschrift

Der klar gewonnene Auftaktsatz trug nicht zuletzt schon die Signatur von Anett Nemeth. Mal mit Kraft, mal überlegt, mal als Außenangreiferin, mal als Diagonale – die ungarische Angreiferin ragte aus einem konzentriert spielenden Team des Zweiten heraus. Potsdam schien nicht einen Funken Hoffnung bei den Erfurtern aufkommen zu lassen. Derart beherrschte der Gast das Duell.

Den Einheimischen schien bis auf Stückwerk kaum etwas gelingen zu wollen. Bis Kennedy Eschenberg im dritten Satz per Doppelschlag zum 7:5 so etwas wie die Initialzündung gab. Die erstmalige Erfurter Führung überhaupt brachte den Favoriten aus dem Konzept. Und plötzlich schien an dem bis dato mauen schwarz-weißen Volleyball-Abend etwas drin zu sein.

Kämpferherz erwacht spät

Der Gast produzierte auf einmal Fehler. Die Schwarz-Weißen wurden sicherer und vor allem mental stärker. Selbst ein verspieltes Vier-Punkte-Plus vom 19:15 zum 19:19 schüttelten sie ab, ließen sich auch von einem „geklauten“ Zähler zum 20:21 nicht beirren und erkämpften sich diesen dritten Satz. Das Team war da, die leider nur wenigen Zuschauer waren es auch. Anknüpfen aber konnte das Team von Trainer Konstantin Bitter nicht mehr daran. So souverän wie Potsdam begann, kam es zurück und band den Sack durch Maja Savic nach einem noch abgewehrten Matchball durch die Mitte zu.